Wandel im Dialekt

von Redaktion

App untersucht, wie die Bayern reden

Die App DaBay erforscht die Dialektentwicklung. © dpa

München – Rund eine Million Antworten von etwa 15 000 Teilnehmern haben die Macher der DialektApp „DaBay“ im vergangenen halben Jahr gesammelt. Zusammen mit Wissenschaftlern der Ludwig-Maximilians-Universität erforscht der Dialektologe Philip Vergeiner, wie sich Dialekte in Bayern entwickeln. Die Daten aus der DialektApp seien teils überraschend.

„Es gibt viel Wandel, im fränkischen und schwäbischen Teil mehr als in Altbayern“, stellt Vergeiner fest. Gerade Begriffe oder Ausspracheformen, die von Dorf zu Dorf verschieden sind, verschwinden zunehmend. Interessant sei auch, dass die Teilnehmer für manche Wörter keine Dialektbegriffe mehr wissen. Umfragematerial von vor 100 Jahren zeige, dass es für Wörter wie Marienkäfer, Löwenzahn oder Tannenzapfen teils 20 bis 30 Dialektbegriffe gab – heute praktisch keine mehr. Auffallend sei, dass im zwischenmenschlichen Bereich und bei alltäglichen Dingen noch stärker Dialekt verwendet werde, bei Themen wie Natur und Landwirtschaft weniger. Manche Dialektbegriffe sind zwar bekannt, werden aber nicht mehr aktiv genutzt.

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