Günzburg – Er hortete zentnerweise Sprengstoff direkt unterm Dach: Münchner Zollfahnder haben bei einem 26-Jährigen aus dem schwäbischen Landkreis Günzburg 221 Kugelbomben beschlagnahmt. Die kokosnuss-großen Sprengsätze hatte er aus Tschechien kommen lassen, so die Ermittler – und mit weiterem Feuerwerk ungesichert auf dem Dachboden seines Hauses gelagert.
Ein bombensicherer Standort war das beileibe nicht, denn Kugelbomben sind laut Zollfahndung lebensgefährlich. Für diese Sprengkörper braucht man eine Genehmigung der Klasse F4 – die hatte der Mann laut Zoll nicht. Die Staatsanwaltschaft Memmingen ermittelt jetzt wegen Verdachts von Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz.
Die Kugelbomben hatte der Mann nicht nur für sich bestellt – sondern laut Zoll auch weiterverkauft. Am 15. Dezember durchsuchten Zollfahnder neun weitere Häuser und Wohnungen von Abnehmern im Landkreis Günzburg. Dabei fanden die Ermittler „geringe Mengen verbotener Pyrotechnik“.
Der Kugelbomben-Besteller wohnt bei seinen Eltern. Er hatte sich die Sprengkörper per Post schicken lassen – so kamen die Fahnder ihm auf die Schliche. Bei einer Kontrolle des Zolls in Ulm fanden Beamte die Kugelbomben in vier Kartons zu je 25 Kilo. Anzeichen für andere Straftaten gab es nicht.THOMAS GAUTIER