von Redaktion

Diese Weihnachtstage begannen also mit unserem Flug und Waldemars Wanderung zum Bauernhof. Waldemar war schon vor Sonnenaufgang losmarschiert. Klara, Agnes und ich hatten ihm am Vorabend noch eingebläut, dass er auf gar keinen Fall eines der Hühnereier essen dürfe. „Was haltet ihr denn von mir?“, brummte er entrüstet, „ich weiß mich doch als Gast zu benehmen.“ Tatsächlich war Waldemar Benedicta und den anderen Tieren gegenüber ausgesprochen charmant. Er reichte jedem die Pfote und brummte, wie sehr er sich freue, sie endlich kennenzulernen. Die Hühner waren etwas aufgedreht. „Schau mal, wie schön unsere Zweibeiner den Hof geschmückt haben“, gackerte eines der Junghühner. An der Haustüre hingen Tannenzweige mit Lichterketten und Strohsternen. „Und für wen sind die Karotten?“, brummte Waldemar. „Für uns“, wieherten die beiden Ponys Asterix und Flocke, „aber die bekommen wir erst am Abend.“ Auch die Kühe würden an diesem Tag als Weihnachtsleckerbissen ein paar Äpfel bekommen. Waldemar konnte es sich dann nicht verkneifen, Bendicta zu berichten, dass er schon seit Tagen „Stille Nacht, Heilige Nacht“ übt, und Benedicta strahlte ihn an. „Das war jedes Jahr eine der schönsten Feiern in unserer Kirche, damals als ich noch bei meinem Pfarrer wohnte“, gackerte sie mit verträumten Augen, „die Christmette, wenn am Ende die Lichter gelöscht wurden und nur noch Kerzen brannten und alle dieses Lied sangen.“

Eure Paula

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