Schöne Bescherung im Sechserpack

von Redaktion

Familie Röhlen ist bereit für Weihnachten: Unten v.l. Mathilda und Gerda, hinter ihnen die Drillingsjungs Hubertus und Alfred, weiter geht es mit Julius, Papa Andreas und Hugo und Mama Carolin. © Martin Hangen

Großdingharting – Seit Tagen flitzen die fünfjährigen Drillinge Alfred, Hubertus und Gerda der Familie Röhlen in ihren Weihnachtspullis herum. Die drei können es kaum erwarten, dass das Christkind kommt. Und nicht nur sie freuen sich wahnsinnig. Auch ihre drei Geschwister Julius (11), Hugo (9) und Mathilda (7) sind aufgeregt. „Sie sind total nervös“, sagt Mama Carolin Röhlen (45). Gemeinsam haben sie und ihr Mann Andreas sechs Kinder. Und dieses Jahr bekommen auch die Drillinge Weihnachten zum ersten Mal bewusst mit. „Sie wissen, dass das Christkind kommt.“

Schon vor Wochen haben die Kinder ihre Wunschzettel geschrieben. Jedes hat sich etwas anderes gewünscht, vom Mikroskop über eine Plüschkatze bis zum Bastelkasten war alles dabei. Von den Eltern gibt es jeweils ein Geschenk plus eins von der Taufpatin. Somit stapeln sich an Heiligabend zwölf Geschenke unterm Christbaum. Den haben Mathilda und ihre Mama geschmückt. Für die Lichter war der Papa zuständig. „Ich bin der Beleuchtungsmeister“, sagt Andreas Röhlen. Der Adventskranz hängt dieses Jahr befestigt an roten Bändern von der Decke, damit mehr Platz auf dem Tisch ist. Den braucht es auch bei der achtköpfigen Familie.

Als Carolin Röhlen zum vierten Mal schwanger wurde, war die Freude riesig. Dann stand ein Kontrolltermin an. „Es war surreal“, sagt sie über den Moment, als sie erfahren hat, dass sie Drillinge kriegen würde. „Ich war wie gelähmt.“ Aber ihr Frauenarzt, der war total euphorisch, erinnert sie sich und lacht.

Ihren Perfektionismus hat Carolin Röhlen nach der Geburt der Drillinge im Juli 2020 abgelegt. „Man wird entspannter“, sagt sie. Die 45-Jährige ist in Teilzeit in der Unternehmensberatung tätig. Andreas Röhlen ist Unternehmensberater. Seit neun Jahren wohnen sie in Großdingharting im Landkreis München. Dort scheint die Hektik aus der Stadt völlig verflogen. Außer in der Adventszeit, da steigt von Tag zu Tag die Vorfreude auf Weihnachten im Haus der Röhlens.

Manche können es kaum noch erwarten. „Alfred hat seinen Adventskalender schon Mitte Dezember komplett aufgegessen“, sagt seine Mama und schmunzelt. Nach und nach kristallisierte sich bei den Drillingen Alfred, Gerda und Hubertus eine eigene Persönlichkeit raus. Zwar suchen sich die Kleinen im Alltag schon aus, was sie anziehen, doch für Heiligabend legen ihre Eltern etwas Schickes raus. Schließlich ist es ein besonderer Tag.

Und der startet gemütlich – bei zeitgleich ansteigender Aufregung – mit einem gemeinsamen Frühstück. Danach geht die Familie gemeinsam Schlittschuh laufen. Anschließend ministrieren die Großen, Julius und Hugo, in der örtlichen Kirche. Nachmittags besucht die Familie den Kindergottesdienst. „Wir versuchen alles recht entspannt anzugehen“, sagt Carolin Röhlen. Wobei das gar nicht so einfach für die Kinder ist, die sehnlichst auf das Christkind warten.

Doch ein wenig Geduld ist noch gefragt. Denn bevor das Christkind einen Abstecher nach Großdingharting macht, bleibt noch Zeit für Abendessen. Es gibt Würstel und Kartoffelsalat. Und dafür müssen jede Menge Kartoffeln geschält werden, etwa zwei Kilogramm, schätzt die Mama. Nach dem Essen ist es draußen schon dunkel, und die Vorfreude für die Kinder kaum noch auszuhalten. Vielleicht können sie oben aus dem Panoramafenster im Dachgeschoss schon einen ersten Blick aufs Christkind erhaschen? Blitzschnell rennen alle nach oben. Außer der Papa. Er bleibt unten in der Küche, unter dem Vorwand, dort aufräumen zu müssen.

Während die Kinder also zwei Stockwerke höher mit großen Augen aus dem Fenster schauen, drapiert Andreas Röhlen unten hastig die Geschenke – und klingelt das Glöckchen. Endlich. Im Affentempo rasen die Kinder die Treppenstufen hinab und machen sich ans Auspacken. Und zwar alle gleichzeitig. „Es geht immer laut zu bei uns“, berichtet Carolin Röhlen. Und wer weiß, vielleicht kann dieses Jahr eines der Kinder am Panoramafenster einen Blick aufs Christkind erhaschen.

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