Vor ein paar Tagen sagte die Biberin: „Ich habe etwas Spannendes gelesen.“ Ich rückte neugierig näher: „Du und deine Bücher“, schnatterte ich. „Worum geht es diesmal?“ Frau Dr. Berta Raspelzahn lächelte: „Um ein Fest, das ein bisschen wie Weihnachten ist – aber auch anders“, erklärte Berta. „Auch Silvester kann wie Weihnachten aussehen, zum Beispiel in Russland.“ Meine Augen wurden groß. „Neujahr? Also Feuerwerk, Lärm und alle gehen zu spät schlafen?“ Die Biberin fing an zu erzählen: „Nicht so ganz. Für viele Familien in Russland ist das Neujahrsfest, das Novyj God nennt, wichtiger als Weihnachten. Da kommen alle zusammen, essen, schmücken einen Baum und bekommen Geschenke. Weihnachten kommt erst später, am 6. Januar, und ist eher ein religiöses Fest. „Gibt es da einen Baum und Geschenke?“, quakte ich voller Neugier. „Das klingt wie Weihnachten bei den Zweibeinern hier am See.“ Berta nickte: „Fast, nur heißt der geschmückte Baum dort ‚Jolka‘ und er steht für ein gutes neues Jahr. Und statt des Weihnachtsmanns kommt jemand anders.“ „Wer denn?“, wollte ich wissen. „Auch ein alter Zweibeiner, er heißt aber Ded Moroz – Väterchen Frost“, sagte Berta. „Er trägt einen Mantel und mit ihm kommt seine Enkelin Snegurotschka, das Schneemädchen. Die beiden bringen den Kindern in der Neujahrsnacht etwas mit, und meistens müssen die kleinen Zweibeiner etwas singen, tanzen oder ein Gedicht sagen, damit sie Geschenke bekommen.“
Eure Paula