Am Ende einer langen Nacht hatte die CSU plötzlich das Innenministerium. Eigentlich war’s nicht erste Wahl, dann aber – aufgemöbelt mit Bau und Heimat – dämmert den Bayern: Damit lässt sich weit mehr Politik gestalten, als nur Schlagbäume zu senken. Als erst zweitem Nicht-Juristen im Hause wabern Horst Seehofer bereits Standesdünkel entgegen. Der Ingolstädter, davon leicht genervt, kann darauf verweisen, dass er seit 1992 Bundesministerien leitete. Ohne dass ihm Beamte auf der Nase herumtanzten. Trotzdem wird es eine Umstellung, vom zuletzt gemächlichen Regieren in Bayern zurück nach Berlin geschickt zu werden. Parteichef bleibt der 68-Jährige, redet also bei allen Leitentscheidungen der Koalition mit. cd