Über 9000 Hausärzte gibt es derzeit in Bayern. In einigen Gebieten im Freistaat droht dennoch nach wie vor ein Mangel an Landärzten, vor allem auch, weil über 30 Prozent der noch praktizierenden Mediziner schon über 60 Jahre alt sind, wie der Versorgungsatlas der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) zeigt.
Ein Förderprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, das aus drei Säulen besteht, soll die medizinische Versorgung im ländlichen Raum weiterhin gewährleisten und sogar ausbauen. Neben der Förderung innovativer medizinischer Versorgungskonzepte steht dabei auch die Niederlassungsförderung in ländlichen Gegenden auf dem Programm. Seit 2012 wurden bereits 300 Förderbescheide überreicht. Mit bis zu 60 000 Euro werden Ärzte und Psychotherapeuten, die sich in ländlichen Gemeinden mit nicht mehr als 20 000 Einwohnern niederlassen, unterstützt. Voraussetzung ist, dort mindestens 60 Monate ärztlich tätig zu sein.
Ein weiterer Punkt, um eine flächendeckende medizinische Versorgung in allen Landesteilen zu gewährleisten, ist ein Stipendienprogramm für Medizinstudenten. Diese verpflichten sich dadurch, ebenfalls für einen Zeitraum von 60 Monaten im Fördergebiet zu arbeiten. Zudem sollen laut Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) künftig mehr Ärzte in Bayern ausgebildet werden. „Wir setzen dabei insbesondere auf den Ausbau der Medizinstudienplätze und eine Stärkung der Allgemeinmedizin in der Ausbildung“, erklärte Huml kürzlich.
In Arbeit ist derzeit außerdem ein Konzept für eine Landarztquote in Bayern. Demnach sollen fünf Prozent der Medizinstudienplätze an Bewerber gehen, die sich verpflichten, als regionaler Hausarzt in einem unterversorgten Gebiet zu arbeiten. tamara scheid