Wer allergisch auf Pollen reagiert, sollte sich wappnen, rät die Stiftung Warentest. Tägliche Nasenspülungen mit 0,9-prozentiger Salzlösung entfernen Allergene aus der Nase. Abends hilft Haarewaschen dabei, die Pollen aus dem eigenen Bett fernzuhalten. Außerdem ist es sinnvoll, die Wohnung häufiger zu saugen und zu wischen als sonst. Pollenschutzgitter halten zusätzlich Allergene fern. Draußen getragene Kleidung legen Allergiker außerhalb des Schlafzimmers ab. Ist besonders starker Pollenflug angesagt, sollten Betroffene allzu viele Aktivitäten im Freien vermeiden.
Bei leichtem Heuschnupfen können rezeptfreie Augentropfen und Nasensprays helfen. Akut wirksam und geeignet sind Mittel mit Azelastin, Levocabastin und Ketotifen – am besten ohne Konservierungsstoffe, wie die Stiftung Warentest berichtet. Reichen diese Mittel nicht, können Betroffene demnach auch Antihistaminika einnehmen, etwa mit dem Wirkstoff Cetirizin oder Loratadin. „Anders als ältere Antihistaminika machen sie nur wenig müde und wirken von innen heraus, was Nase und Augen, Rachen und Atemwege entlastet“, heißt es.
Die sogenannte Hyposensibilisierung ist bisher die einzige Möglichkeit, um die Ursache einer Allergie zu behandeln. Dabei wird das betreffende Allergen in steigender Dosis verabreicht, um den Körper daran zu gewöhnen. Bis zu 70 Prozent der Patienten sind danach oft dauerhaft oder für eine längere Zeit beschwerdefrei. Vorsicht gilt jedoch, wenn in der Heuschnupfensaison bereits Beschwerden bestehen – in diesem Fall sollte man nicht mit der Hyposensibilisierung beginnen und sie unter Umständen sogar auf den kommenden Winter verschieben.
Seewind bringt Heuschnupfengeplagten Linderung. Küsten in nordwestlicher Ausrichtung und mit viel Nordwestwind, etwa die Nordseeküste oder die Atlantikküsten in Frankreich, Spanien und Portugal, sind gute Ziele für Allergiker, da sie als pollenarm gelten. Die Ostsee kann hier ebenfalls punkten. Auch Kreuzfahrer und Besucher von Hochseeinseln dürfen ganzjährig aufatmen. Wer allergisch auf Gräser und Getreide reagiert, sollte nicht zwischen April und Juni in Mittelmeerländer oder zwischen Juni und Juli nach Nordeuropa reisen. Birkenpollenallergiker finden in Südwesteuropa, dem südwestlichen Mittelmeer und auf den Kanarischen Inseln sehr gute Bedingungen – sollten aber Skandinavien mit seinen vielen Birken bis in den Sommer hinein meiden. Urlauber, die auf Beifuß allergisch reagieren, machen im Juli lieber einen Bogen um Südeuropa, im August um Mitteleuropa. Richtung Westen und Norden fliegen dagegen deutlich weniger Kräuterpollen. mm