Wer sind Farid Bang und Kollegah?

von Redaktion

Volljährige wissen das in der Regel nicht, aber Farid Hamed El Abdellaoui ist unter seinem Pseudonym Farid Bang einer der erfolgreichsten Musiker des Landes. Regelmäßig landet der 32-Jährige mit seinen Platten an der Spitze der Charts und füllt große Säle.

Im Januar spielte er zusammen mit Kollegah im Rahmen der „Jung, Brutal, Gutaussehend“-Tour auch in München. Das Konzert wurde wegen der großen Kartennachfrage vom Backstage ins Zenith verlegt, das maximal 6000 Zuschauern Platz bietet.

Bangs Geschäftsmodell ist es, ständig Musikkollegen zu beleidigen und sich durch die daraus folgenden gegenseitigen Beschimpfungen zu profilieren. Dass die Rechnung aufgeht, kann man durchaus erstaunlich finden.

Selbst wenn man sich auf das Genre des „Gangsta-Rap“ einlässt und das Prinzip des verbalen Kraftmeierns akzeptiert, sind Bangs Texte bestürzend dumm. Inhaltlich sowieso, denn außer endlosen Variationen von frauenfeindlichen Fantasien und offener Menschenverachtung ist da nicht viel. Bei Bang, der marokkanische Wurzeln hat, kommt erschwerend ein beklagenswerter Mangel an Sprachvermögen dazu, das andere Rapper und Hip-Hopper auszeichnet. Kein Funke Originalität oder gar Witz.

Gesangstechnisch ist sein Rappen ohnehin nur Behauptung, in den USA würden sie wohl lachen, wenn sie ihn hören könnten. Vielleicht ist er deswegen auch so erfolgreich, seine Raps versteht wirklich jeder.

Etwas komplizierter ist die Sache bei Felix Blume, der sich Kollegah nennt und mit Alben Erfolg hat, die beispielsweise „Zuhältertape“ heißen. Der 33-Jährige hat so etwas wie ein Gefühl für Sprache, missbraucht es aber vorsätzlich. Unter dem Vorwand übersteigerter Satire lässt er seinem Zynismus freien Lauf und – totale Überraschung – findet so ziemlich alles doof außer sich selber und seinen eingetragenen Rap-Lebenspartner Farid Bang.

Ein Duo Infernale, das genau von diesem Image hervorragend lebt. zoran Gojic

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