Journalisten in Haft – fünf Beispiele von Ägypten bis Russland

von Redaktion

Saparmamed Nepeskuliyev, Turkmenistan:

Der Mitarbeiter der Nachrichtenwebsite „Alternative Turkmenistan News“ und des Radiosenders Radio Free Europe, wurde am 7. Juli 2015 festgenommen. Der Vorwurf: Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Am 31. August 2015 wurde er wegen Drogenbesitzes zu drei Jahren Haft verurteilt. Nepeskuliyev hatte vor seiner Festnahme über Wasserknappheit und wirtschaftliche Perspektivlosigkeit in seiner Heimat berichtet. Dabei hatte er auch luxuriöse Villen fotografiert, die angeblich Staatsbeamten gehören.

Dawit Isaac, Eritrea: Der Journalist und Zeitungsverleger von der ersten unabhängigen Zeitung Eritreas, „Setit“, wurde im September 2001 gemeinsam mit neun weiteren prominenten Journalisten inhaftiert. Isaac hatte Briefe veröffentlicht, in denen Eritreas Staatspräsident Isayas Afewerki zu Reformen aufgerufen hatte. Aufgrund von Verletzungen, vermutlich durch Folter, war Isaac am 19. November 2005 zur medizinischen Behandlung aus der Haft entlassen worden, zwei Tage später jedoch erneut ohne Anklage inhaftiert worden. Dies war das letzte Mal, dass er öffentlich gesehen wurde.

Alexander Sokolov, Russland: Der Investigativjournalist wurde im Juli 2015 festgenommen. Die Behörden warfen ihm die Mitgliedschaft in einer extremistischen Vereinigung vor. Sokolov bestritt die Vorwürfe. Zwei Wochen vor seiner Festnahme war eine Reportage Sokolovs über Korruption beim Bau des russischen Weltraumbahnhofs Vostochny Cosmodrome veröffentlicht worden.

Mahmoud Hussein Gomaa, Ägypten:

Der Produzent und Al-Jazeera-Journalist wurde im Dezember 2016 in Kairo festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft, die alle 45 Tage verlängert wird. Seine Verhaftung folgte auf die Ausstrahlung des Dokumentarfilms „Die Soldaten“ zum Thema Zwangsrekrutierungen in Ägypten.

Jones Abiri, Nigeria: Der Herausgeber der Boulevardzeitung „Weekly Source“ wurde im Juli 2016 von einer Sondereinheit festgenommen. Abiri wird beschuldigt, Anführer einer Gruppe zu sein, die für die Unabhängigkeit des Nigerdeltas kämpft. Er soll laut Staatssicherheit gestanden haben, Bomben-Anschläge auf Pipelines geplant zu haben. Es liegen keine unabhängigen Erkenntnisse vor, dass es tatsächlich ein Geständnis gegeben hat.

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