5 Fragen aN

„Es braucht ein neues Regelwerk“

von Redaktion

Von Leipzig bis zum Brenner, vom Ostufer des Bodensees bis nach Salzburg erstreckt sich der Bereich, den die Münchner Niederlassung der Deutschen Flugsicherung (DFS) überwacht. Sandra Teleki ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Wenn Bayern tatsächlich Flugtaxi-Land wird: Wird es voll im Luftraum über München?

Wir wissen noch nicht, wie es sein wird, wenn die Taxis tatsächlich abheben – schließlich sprechen wir von einer Zukunftstechnologie. Dementsprechend lässt sich noch nicht sagen, wie sich das auf den Luftverkehr auswirken würde.

Wie sieht es denn Stand heute im Luftraum über Oberbayern aus?

Das hängt davon ab, von welcher Höhe wir reden. Schauen wir uns den Flughafen München an, haben wir im Schnitt 1200 Flugbewegungen am Tag. Wer sich dafür interessiert, findet auf unserer Homepage www.dfs.de ein System, das die Flugverläufe der letzten 14 Tage für den Verkehrsflughafen München bis zu einer Höhe von 15 000 Fuß, also etwa 500 Meter, über dem Meeresspiegel darstellt. Flugbewegungen über einem bestimmten Gebiet lassen sich dort auch zählen. Das sind aber längst nicht alle Flüge über Oberbayern. Es gibt auch Überflüge in höheren Höhen, die den Luftraum durchqueren.

Welche Flüge überwacht die Deutsche Flugsicherung derzeit?

Flüge, die man in unserem System nachverfolgen kann, sind grundsätzlich Flüge nach Instrumentenflugregeln, also Linien-, Charter- und Frachtflüge. Es gibt auch Lufträume und Flüge nach Sichtflugregeln, wie Ultraleichtflüge oder „Sportflieger“, die nicht zwingend der DFS bekannt sein und unter unserer Kontrolle stehen müssen. Auch für die hat der Gesetzgeber Regeln geschaffen.

Gibt es theoretisch schon ein Regelwerk, das für den Flugtaxibetrieb gelten könnte?

Nein, da wäre dann der Gesetzgeber gefragt. Es gab bisher keine Anzeichen dafür, wie sich der Gesetzgeber die Regeln vorstellt. Wenn es aber ein gesetzliches Regelwerk gibt, werden auch wir das entsprechend umsetzen.

Wie steht die DFS grundsätzlich zu Flugtaxis?

Das ist ein spannendes Thema, und wir verfolgen die Technologie mit großem Interesse. Man muss sehen, welche Möglichkeiten sich bieten. Wir stehen dem Thema jedenfalls aufgeschlossen gegenüber.

Interview: Kathrin Brack

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