Michael Zaiser baut Mittelklassewagen zu Mini-Wohnmobilen um. Im „Isar-Outdoorcenter“ in Bad Tölz ist die Nachfrage nach seinen „Alpin Campern“ groß.
Was ist das Besondere an Ihren Wohnmobilen?
Ich mache aus einem Nissan NV200 oder einem VW Caddy ein kleines und bezahlbares Wohnmobil, das trotzdem voll ausgestattet ist. Wohnmobile in der Größe eines VW-Busses gibt es in tausend verschiedenen Varianten – aber auf die Idee, etwas kleinere Modelle zu Campern zu machen, kam davor noch niemand. Da das Interesse groß ist, haben wir aktuell Lieferzeiten von etwa einem halben Jahr und mehr.
Wer sind Ihre Kunden?
Das ist ganz unterschiedlich. Vom Studenten über die alleinstehende Frau bis zum Rentner-Ehepaar mit zwei Hunden kommen ganz verschiedene Leute. Gerade Städter, die schon mit einem VW-Bus Probleme hätten, einen Parkplatz zu finden, sind an den Mini-Campern interessiert. Da die Autos mit einer Länge von 4,40 Metern in normale Parklücken passen, braucht man keinen teuren Unterstellplatz.
Wie lange gibt es „Alpin Camper“ schon?
Vor dreieinhalb Jahren habe ich zusammen mit einem Partner einen Prototyp entwickelt. Mittlerweile mache ich die Linie allein. Für das nächste Jahr ist übrigens eine etwas abgespeckte Variante für Leute mit etwas kleinerem Budget geplant. Dafür wird in einen Dacia Dokker ein Bett, ein Küchenblock und ein Kocher eingebaut – sozusagen als Einstiegsvariante fürs Camping.
Worin liegt die Faszination am Camping?
Das Einfache und Unkomplizierte ist wieder gefragt. Man hat keinen Zwang wie im Hotel, wo man zum Abendessen mit Hemd und schicker Hose kommen muss. Stattdessen macht man vor dem Wohnmobil Brotzeit und macht sich dann später noch eine Flasche Wein auf – und alles ist gut. Auch die Diskussionen über Unruhen in der Türkei oder Ägypten führen sicher dazu, dass die Leute nicht wegfliegen, sondern sich lieber die Gegend bei uns anschauen wollen.
Wohin geht Ihre nächste Reise mit dem Camper?
Die nächste Fahrt geht in ein paar Wochen von München an den Gardasee – und zwar mit dem neuen Elektro-Wohnmobil, das wir gerade entwickeln. Das ist die Testfahrt für das E-Modell, das demnächst in Serie gehen und auch vermietet werden soll.
Interview: Marion Neumann