Die Verbraucherzentrale hat einen Leitfaden für Betroffene und Angehörige erstellt, in dem die wichtigsten Fragen zum Thema ambulante Pflege beantwortet werden. Die Antworten in Kürze:
Welche Kosten übernimmt die Pflegeversicherung?
Wer Mitglied der Pflegeversicherung ist, hat auf Antrag bei der Pflegekasse Anspruch auf Leistungen. Die Voraussetzung ist, dass der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) oder ein unabhängiger Gutachter Pflegestufe 2 festgestellt hat. Ist die Pflegebedürftigkeit bestätigt, können Betroffene oder Angehörige wählen, ob sie Pflegegeld, Pflegesachleistung oder eine Kombination aus beidem wollen. Der Unterschied: Pflegegeld wird an den pflegenden Angehörigen, Nachbarn oder Bekannten bezahlt. Eine Pflegesachleistung ist die Arbeit professioneller Pflegedienste. Die Pflegekasse trägt die Kosten bis zu einem pauschalen Höchstbetrag. 2017 lag das Pflegegeld für Stufe 2 bei 316 Euro im Monat, die Pflegesachleistung bei 689 Euro. Auch eine Kombination ist möglich – Pflege durch Angehörige und die Inanspruchnahme eines Pflegedienstes.
Wie findet man den richtigen Pflegedienst?
Bei der Wahl des Pflegedienstes spielen viele Faktoren eine Rolle. Der erste Schritt: „Bevor Sie auf die Suche nach einem ambulanten Pflegedienst gehen, sollten Sie genau überlegen, welche Hilfe überhaupt für Pflege, Hauswirtschaft oder Betreuung notwendig ist“, heißt es von der Verbraucherzentrale. Ist diese Frage geklärt, sollte man sich überlegen, welche Hilfe Angehörige, Nachbarn oder Freunde leisten können und in welchen Bereichen ein professioneller Pflegedienst notwendig ist. Soll ein Pflegedienst ganz oder in Teilen die Pflege übernehmen, gilt es, Leistungen zu vergleichen. Die Pflegekassen dürfen nur für Pflegedienste aufkommen, mit denen ein Versorgungsvertrag besteht – man spricht von der Zulassung. Sie soll gleichzeitig Qualitätsstandards gewährleisten. Eine Alternative zum Pflegedienst können Einzelpflegekräfte sein.
Auf welche Kriterien muss man besonders achten?
Die Verbraucherzentrale führt einen Katalog von Kriterien an, der die Auswahl erleichtern kann. Unter anderem:
Ist der Pflegedienst zu einem kostenlosen Hausbesuch bereit, um zu informieren?
Haben Sie den Eindruck, dass Ihre Fragen freundlich und kompetent beantwortet wurden?
Gibt es feste Ansprechpartner bei Problemen?
Wie viel Personal beschäftigt der Pflegedienst? Ist die Betreuung durch ein festes Team möglich?
Kann der Pflegedienst schnell vor Ort sein?
Erstellt der Dienst einen Pflegeplan?
Gibt es vom Pflegedienst monatlich eine Kopie des Leistungsnachweises? kb