Pro und contra Horn

Kuh ohne Waffen?

von Redaktion

CHRISTIAN VORDEMANN

Sollen Kühe weiter Hörner tragen dürfen oder nicht? Da sind sich Bauern, Verbraucher und Tierschützer nicht einig. Ein Bauer, der nur 25 Milchkühe hat, diese fast täglich auf die Weide treibt und sie nachts im kleinen Stall anbindet, wird mit den Hörnern weniger Probleme haben als einer, der 100 oder mehr Kühe in einem geräumigen Laufstall hält. Dort ist die Verletzungsgefahr der Tiere untereinander und für den Menschen weitaus größer. Die Anbindehaltung aber, so wie sie auf vielen kleineren Höfen noch üblich ist, wird von vielen abgelehnt. Der Ausbau großer Ställe hingegen wird gefordert und gefördert.

In der Schweiz, wo gerade ein Referendum gegen die Enthornung der Rinder durchgefallen ist, können Verbraucher Milch kaufen, die ausschließlich von behornten Kühen stammt. Und auch bei uns haben Käufer von Milchprodukten diese Möglichkeit, sich für das Hornvieh zu entscheiden. Sie müssen nur zu der einschlägigen Ware greifen – und mehr dafür bezahlen.

Für Hörner spricht der ästhetische Anblick und das Tierwohl. Ohne Hörner verringert sich das Risiko für Menschen und Tiere, verletzt oder sogar getötet zu werden. Ausgewachsene Rinder sind wehrhafte Tiere. Das sieht man an den regelmäßigen Angriffen auf Wanderer mit Hund. Doch sollte mal ein Wolf auf der Weide auftauchen, wäre die Kuh ohne Hörner quasi entwaffnet.

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