„Ich konnte mein Glück kaum fassen“

von Redaktion

Ludmilla R., 78 Jahre

Mein Mann ist vor über zehn Jahren gestorben, ein paar Jahre darauf meine zweite Tochter – beide an Krebs. Wenn ich an die zwei denke, werde ich traurig. Einsam bin ich aber nicht. Wirklich einsam ist mein Enkel. Der sitzt im Gefängnis – wegen Drogen, Alkohol und Klauen. Außer meiner Tochter und mir besucht ihn niemand.

Mein Mann war ein guter Mann, aber als Selbstständiger konnte er unser Geld nicht gut zusammenhalten. Das muss ich heute büßen. Lange habe ich mich zu sehr geschämt, um ins Sozialamt zu gehen. Heute bekomme ich 35 Euro im Monat von Lichtblick Seniorenhilfe. Im September hat uns der Verein zur Wiesn eingeladen. Wir haben eine Haxe und ein Bier bekommen. Ich konnte mein Glück kaum fassen!

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