Heino – seine vier größten Hits

von Redaktion

Karamba, Karacho, ein Whisky (1969)

Für Heinos ersten ganz großen Schlager hatten sich seine Erfolgsautoren Erich Becht und Wolfgang Neukirchner eine hübsche Sauerei ausgedacht. Denn Karacho, eigentlich „Carajo“, steht im Spanischen für „Kleiner Pfahl“, genau genommen für das beste Teil eines Mannes. Spanischkundige wunderten sich schon damals über Heinos „Penis-Hit“. Dem Erfolg tat das keinen Abbruch. Und so feierte auch Annegret Kramp-Karrenbauer ihren Wahlsieg 2017 im Saarland lautstark mit Heinos Whisky-Hymne.

Schwarzbraun ist die Haselnuss (1971)

Heinos umstrittenster Schlager basiert auf einem deutschen Volkslied, dessen Wurzeln bis ins späte 18. Jahrhundert reichen. Die schwarzbraune Haselnuss war bei der Hitlerjugend populär, findet sich aber auch im Lagerliederbuch des KZ Sachsenhausen. Dort haben es die Opfer der Nationalsozialisten gesungen. „Zu behaupten, es sei ein Nazilied, ist ganz einfach dumm“, wehrt sich Heino. Das kräftige, dunkelhaarige Mädchen, das hier besungen wird, ist seit dem 16. Jahrhundert ein beliebtes Motiv der deutschen Volksmusik.

Blau blüht der Enzian (1972)

Im Original heißt das eidgenössische Volkslied „Wenn des Sonntags früh um viere die Sonne aufgeht“. Und so herzhaft geferkelt wie mit seinem Schweizer Madel hat Heino vorher und nachher nie mehr. Der Text steckt voller erotischer Anspielungen – vom Enzian als Aphrodisiakum bis zu den „ro-ro-ro-roten Lippen“ seiner Herzdame, mit der Heino offenbar in der vierten Hütte zur Sache kommt. Drei Oktaven bis hin zum Finale („Die ich nie-hie-hieeeeeee vergessen kann“) bewältigt der als Sänger gern unterschätzte Heino hier scheinbar mühelos.

Die schwarze Barbara (1975)

Der in Liebe zu einer Wirtstochter namens Barbara entflammte Wehrmachts-Leutnant Wolfgang Kummer schrieb das Soldatenlied 1940. Bald darauf fiel er im Baltikum, und das Stück geriet schnell in Vergessenheit. Auf verschlungenen Wegen fand die schwarze Barbara ihren Weg zu Heino. Die Plattenfirma zeigte sich gegenüber Kummers Nachkommen wenig großzügig, was für böse Schlagzeilen sorgte: „Heino macht Geld mit dem Lied eines gefallenen Soldaten“.  jh

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