„Wenn es regnet, wird es noch heikler“

von Redaktion

3 FRAGEN AN WALTER ALKOFER

Walter Alkofer ist seit 47 Jahren bei der Lawinenkommission Schliersee. Mehrmals täglich geht der Messfeldbetreuer derzeit in Richtung Spitzingsee, um dort ein Stück Schnee auszustechen. Daran kann er erkennen, wie groß die Lawinengefahr ist.

Wann war die Lawinengefahr das letzte Mal so groß?

Das war im Jahr 2009. Da hatten wir etwa die gleichen Verhältnisse wie jetzt, jedoch nicht mit einer derartigen Schneehöhe. Was die Situation so gefährlich macht, ist, dass innerhalb von kurzer Zeit so große Mengen Schnee heruntergekommen sind. Das erhöht die Lawinengefahr. Es hat ja seit Anfang Januar fast täglich geschneit.

Am Montag musste die erste Lawine gesprengt werden, am Freitag, nach einem unkontrollierten Abgang, eine zweite.

Ja. Wir sind am Donnerstagabend von einem kleinen Lawinenabgang überrascht worden und mussten die Spitzingstraße sperren lassen. Die Sprengung am Freitagvormittag war allerdings nur mäßig erfolgreich. Von den drei Sprengladungen hat eine nicht gezündet. Weshalb, wissen wir nicht. Am Nachmittag hat der Sprengmeister nachgebessert und eine zweite künstliche Lawine ausgelöst. Solange musste die Straße hoch zum Spitzingsee gesperrt bleiben.

Womit rechnen Sie in den nächsten Tagen und was macht Ihnen Sorgen?

Wenn es regnen würde, das macht mir etwas Sorgen. Wir haben derzeit Schneedecken mit einer Mächtigkeit von drei Metern. Die oberen 70 Zentimeter sind derzeit eher locker. Wenn sie durchnässt würden, würde diese oberste Schicht sehr schwer. Die Schichten darunter sind aber noch locker. Die durchnässte Schicht könnte dann als Schneebrett abgehen.

Interview: Katja Brenner

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