„Telegraph“ (Großbritannien): „Was Frau May grundsätzlich nicht verstanden hat, ist, dass man zur Umsetzung des Referendums klar mit Europa brechen muss. Das erfordert, sich für eine Seite zu entscheiden und sich für sie einzusetzen.“
„Times“ (Großbritannien): „Das Land ist mit einer Krise konfrontiert, und es ist nicht klar, ob Theresa May Teil des Problems oder Teil der Lösung ist. Sie hatte schlechte Karten, aber sie hat sie auch außerordentlich schlecht gespielt.“
„Independent“ (Großbritannien): „Bald wird die Entscheidung über den Brexit (…) ihren Weg zurück zur Wählerschaft finden. Sie kann erneut für den Brexit stimmen. (…). Sie kann aber auch zu dem Schluss kommen, dass der Brexit sich (…) nicht als das leicht umzusetzende Paradies der Möglichkeiten erwiesen hat, das ihr einst präsentiert wurde.“
„Irish Independent“ (Irland): „Hoffentlich richtet sich der Fokus nun darauf, einen ungeordneten Austritt zu verhindern.“
„The Scotsman“ (Schottland): „Unglücklicherweise war ein Teil der Versprechen von Leuten wie Boris Johnson, ein Deal, mit dem man den „Kuchen haben und essen“ kann, immer Fantasie. (…) Das bedeutet, dass die Brexit-Frage sich jetzt geändert hat, und daher braucht sie eine neue Antwort (…) in einem zweiten EU-Referendum.“
„De Telegraaf“ (Niederlande): „Diese Niederlage kann nur dazu führen, den Austritt der Briten (…) zu verschieben.“
„La Repubblica“ (Italien): „Großbritannien gleicht einer abdriftenden Insel. Der Brexit scheint (…) an seinem Ausgangspunkt zu sein. Es gibt viele Spekulationen, aber keinerlei Sicherheit. Alles scheint möglich.“ „Dagens Nyheter“ (Schweden): „Wir brauchen die Briten, (…) nicht zuletzt jetzt, wenn neuer Nationalismus die Union von innen heraus erodiert. Aber anstatt eine konstruktive Kraft in der EU zu sein, verschwendet Großbritannien seine Energie mit (…) selbstschädigendem Verhalten. Eine Tragödie.“
„New York Times“ (USA): „Menschen können ihre Meinung ändern und überleben. Der Weg von hier zu einer zweiten Abstimmung verläuft nicht in einer geraden Linie, aber wenigstens zeichnet sich seine Richtung ab. (…) Die Briten und insbesondere die britische Jugend verdienen das Recht, ihre Zukunft auf der Basis der Realität langfristig selbst zu bestimmen.“
„Rzeczpospolita“ (Polen): „Auf spektakuläre Weise endet die Illusion, (…) dass es möglich ist, die wichtigsten Vorteile der EU-Mitgliedschaft wie den Zugang zum Binnenmarkt bei gleichzeitig bedeutendsten Vorteilen der Unabhängigkeit von Brüssel (…) zu erhalten.“
„Hospodarske noviny“ (Tschechien): „Das Chaos (…) ist die beste Warnung davor, Referenden abzuhalten, wenn sie (…) unwiderruflich über die Zukunft eines Landes entscheiden.“
„Kommersant“ (Russland): „Nach dem Scheitern ist nicht klar, wie das Land die EU verlassen wird. Ein zweites Referendum abzuhalten, ist unwahrscheinlich. Nach den Berechnungen der regionalen Wahlkommissionen dauert die Vorbereitung sechs Monate, während der Brexit schon am 29. März ansteht.“ dpa