IG-Metall-Vorstand Jürgen Kerner (Foto) hat Europa davor gewarnt, sich im Wettbewerb mit China selbst zu schwächen. Die EU habe immer noch die Denke, „dass wir aus industriepolitischer Sicht die Welt bestimmen können. Aber das ist schon lange nicht mehr so“, sagte er dem Nachrichtensender n-tv. Die Frage für Europa sei: „Schaffen wir es, Unternehmen durch Zusammenschlüsse zu formen, die auf dem Weltmarkt erfolgreich sein können. Das muss jetzt passieren, bevor es zu einer Strukturkrise kommt.“ Gleichzeitig warnte Kerner davor, chinesischen Unternehmen durch Verbote den Markteintritt zu verwehren. Das wäre die ungünstigste Variante. Ich glaube, dass Wettbewerb das Geschäft belebt. Aber es muss möglich sein, dass auch europäische Unternehmen erfolgreich sein können oder zumindest eine faire Chance haben.“ Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass China konsequent Branchen aufbaue. Pekings Industriepolitik sei völlig transparent. „Wir wissen, was der Plan ,China 2025‘ bedeutet. Amerika wurde bereits aufgerollt. Und Europa steht im Fokus, weil es ein sehr lukrativer Markt ist.“ Kerner fordert eine Debatte, wie Europa sich strategisch positionieren will. wha