Osterhofen – Leise, nein leise war sie nicht, die AfD bei ihrem politischen Aschermittwoch. Und die Zielrichtung im Donaucenter in Osterhofen war schnell klar. Die AfD erklärte sich zum einzig möglichen Retter der Bundesrepublik. „Die Freiheit in unserem Land ist in Gefahr“, peitschte Bayerns Landeschef Martin Sichert die rund 900 Anhänger auf. „Freiheit ist der neue Schlachtruf.“ Die anderen Parteien erklärte Sichert zum Feind. Die AfD sei eine Art Bürgerwehr. „Wir verteidigen die Freiheit notfalls auch gegen die Bundesregierung und den Geheimdienst.“
Die AfD packte Bekanntes aus. Der Islam gehöre nicht hierher, Zuwanderung müsse begrenzt werden, ebenso die Gängelung durch die EU. Beim Klimawandel, den die AfD nicht vom Menschen verschuldet sieht, bekamen es insbesondere die Grünen ab („grüne Ökofaschisten“).
Jörg Meuthen, Bundesvorsitzender und Spitzenkandidat für die Europawahl, bekräftigte, die AfD werde im EU-Parlament mit der rechtsnationalen italienischen Lega und Österreichs Rechtspopulisten der FPÖ eine neue Fraktion bilden. Zu Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán sagte er: „Wenn er zu uns käme, würde ich ihm den roten Teppich ausrollen.“
Mit seinen deutschen Kollegen ging Meuthen weniger zärtlich um. Die SPD bezeichnete er als „perfektionierte Negativauslese“, die CSU als „devoten Untertan der Kanzler-Domina“. Innenminister Seehofer (CSU) sei ein „Heißluft-Horst“, der bei der Abschiebung viel weniger erreicht habe als versprochen. „Man kann Migration stoppen. Aber die deutsche Regierung will das nicht.“
Meuthen scheute den Griff in die derbe Kiste nicht. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen habe „ihren Kopf nur, „damit es nicht zum Hals rein regnet“. Die für Umwelt demonstrierenden Schüler nannte er „ökologisch korrekte Kindersoldaten“. „Die ganze Jugend sei „von einer absurden Ideologie vereinnahmt“. Meuthen verglich das mit Kindesmissbrauch.
Bernhard Zimniok, Bayerns EU-Spitzenkandidat, nannte die anderen Parteien „unfähig und gewissenlos“. Außenminister Heiko Maas (SPD) sei ein „irrlichternder Politlehrling, der im Ausland wahrgenommen wird wie eine lästige Fliege“. Die SPD selbst wandere „zielgerichtet in den Orkus“. Auch das neue Geschlecht „divers“ griff Zimniok an. Es sei gut, dass sich diese Leute nicht vermehren, sagte er. Er wünsche ihnen aber eine Schwangerschaft. „Dann haben sie wenigstens zeitweise ein Gehirn.“
Mit Guido Reil aus Gelsenkirchen stand ein langjähriges SPD-Mitglied am Rednerpult. Reil kandidiert nun für die AfD bei der Europawahl. Der SPD warf er vor, die Arbeiter verraten zu haben. Die Grünen bezeichnete er als Sekte. In Richtung Verfassungsschutz sagte er: „Ich esse gerne Negerkussbrötchen und verspreche euch, heute gibt es noch Zigeunerschnitzel.“ Am Ende skandierte das Publikum „Guido“-Rufe.
Stephan Protschka, Bezirksvorsitzender der AfD Niederbayern und Bundestagsmitglied, sagte über die AfD Bayern: „Wir sind der Osten des Westens. Wir holen uns unser Land zurück.“ wha