Die „Gorch Fock“ ist das älteste Schiff der deutschen Marine. Benannt ist das Segelschulschiff nach dem niederdeutschen Schriftsteller Gorch Fock. Gebaut wurde der Dreimaster auf der Hamburger Werft Blohm&Voss, sein Heimathafen ist Kiel. Ein Rückblick auf die Zeit zur See:
23. August 1958: Die 89 Meter lange und 12 Meter breite „Gorch Fock“ läuft vom Stapel. Die vorderen beiden Masten erheben sich jeweils bis rund 45 Meter über den Wasserspiegel, der hintere rund 40 Meter.
17. Dezember 1958: Die Bark kommt in den Dienst der Marine. Die erste Ausbildungsfahrt geht 1959 zur Kanaren-Insel Teneriffa. 1966 wird das Schiff der Marineoffiziersschule Mürwik in Flensburg unterstellt.
23. Juli 1987: Die „Gorch Fock“ bricht in Kiel zu ihrer ersten Weltumseglung auf.
14. September 1989: Auf der Auslandsausbildungsreise ins Mittelmeer sind erstmals fünf Frauen mit an Bord – als Offiziersanwärterinnen für den waffenlosen Sanitätsdienst.
17. September 2001: Nachdem die Bundeswehr alle ihre Bereiche für sie geöffnet hat, lassen sich auch Frauen auf der „Gorch Fock“ zu Marineoffizierinnen ausbilden.
3./4. September 2008: Aus bis heute ungeklärten Gründen geht in der Nacht eine junge Kadettin nahe der Nordseeinsel Norderney über Bord und ertrinkt. Sie ist der bis dahin fünfte Todesfall auf dem Schiff.
7. November 2010: Eine Offiziersanwärterin stirbt in Brasilien nach einem Sturz aus der Takelage. Anschließend machen Berichte über Drangsalierung, sexuelle Belästigung, chaotische Zustände und angebliche Meuterei die Runde. Konzept und Sicherheitsmaßnahmen werden in einem zwei Jahre dauernden Ausbildungsstopp überarbeitet.
24. August 2015: Die Bark startet zu ihrer letzten Ausbildungsreise. Ende des Jahres geht es auf die Werft zur Groß-Sanierung. Seit 2017 bildet die Marine übergangsweise auf dem rumänischen Schiff „Mircea“ aus.