Wenige Themen treiben die Menschen gerade so sehr um wie Wohnungsmangel und steigenden Mieten. Wir haben die Fraktionen im Bundestag nach Ideen gegen die Krise des Wohnens gefragt.
„Wir müssen die Mietpreisbremse dringend scharf stellen. Außerdem muss der Bund aufhören, Liegenschaften hochpreisig zu vergeben und sich damit an der Immobilienspekulation zu beteiligen. Kommunen müssen mehr Mittel bekommen, um Spekulation um Grund und Boden wirksam zu bekämpfen. Das bedeutet: Vorkaufsrechte und Baugebote stärken, damit Kommunen die Verfahren wieder selbst in der Hand haben.“
Christian Kühn
Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik bei den Grünen
„Der Wohnraummangel ist in erster Linie die Folge politischer Fehlentscheidungen: Die Billiggeldflut der EZB treibt die Preise und begünstigt Immobilienspekulationen, die unkontrollierte Migration verschärft die Konkurrenz um bezahlbaren Wohnraum, unsinnige Öko-Auflagen und erstickende Bürokratie haben den Wohnungsbau unnötig verteuert.“
Alice Weidel
Fraktionsvorsitzende der AfD
„Es braucht einen sofortigen Mietenstopp, ein Spekulationsverbot und eine Abschaffung der Modernisierungsumlage. Die Privatisierung öffentlichen Eigentums muss beendet werden. Rückkauf und Enteignung sind zwei Optionen, um Mieter zu schützen. Die Linke will ein öffentliches Wohnungsbauprogramm nach Wiener Vorbild.“
Caren Lay
Wohnungspolitische Sprecherin der Linken
„Wir müssen unnötige Regulierungen und ausufernde Bürokratie beim Bau über Bord werfen. Die Kommunen müssen mehr Bauland ausweisen und in den Metropolen endlich die Dachgeschosse nutzen. Stellplatzverordnungen, Aufzugpflicht und Gebäudeenergievorschriften machen das derzeit unrentabel. So könnten bis 1,5 Millionen Wohnungen entstehen.“
Daniel Föst
Bau- und wohnungspolitischer Sprecher der FDP
„Wir müssen Bauland mobilisieren und mehr bauen. Dann werden die Mietpreise nicht mehr steigen. Brachflächen in den Städten müssen von Altlasten befreit werden und einer Wohnnutzung zugeführt werden. Flächen und Immobilien in Bundeseigentum, die von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und der Deutschen Bahn gehalten werden, sind vergünstigt abzugeben.“
Ulrich Lange
Für Bau und Wohnen zuständiger Stellvertretender Vorsitzender der Union
„Wir sind für eine Reform des Mietspiegels und eine Begrenzung von Mieterhöhungen auf höchstens zehn Prozent innerhalb von fünf Jahren. Wir müssen den Neubau von bezahlbaren Wohnraum forcieren. Dazu brauchen wir größeren gesetzlichen Spielraum, um die Explosion der Bodenpreise in den Griff zu bekommen. Die Bodenpreise machen heute mehr als 50 Prozent der Neubaupreise aus.“
Claudia Tausend
SPD