München – Rund 400 000 Menschen leben in Deutschland aktuell mit Parkinson, weltweit sind es 6,1 Millionen. Schätzungen zufolge werden es im Jahr 2040 dreimal so viele sein wie jetzt. Denn: „Parkinson ist eine Erkrankung des Alters“, sagen Experten. Und weil wir immer länger leben, wird es künftig immer mehr Parkinson-Diagnosen geben.
Heilbar ist Parkinson nicht. Aber: Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser lassen sich die Symptome in den Griff bekommen. Bei Parkinson sterben Zellen in der schwarzen Substanz im Gehirn ab – Zellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Er ist unter anderem für die Steuerung von Bewegungen im Körper zuständig. Durch das Absterben fehlt dieses Dopamin. Daher verbinden viele Parkinson vor allem mit langsamen Bewegungen und zitternden Händen.
Das sind aber nicht die ersten Symptome der Krankheit, sagt Prof. Rüdiger Hilker-Roggendorf von der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG). Mögliche erste Anzeichen für Parkinson sind demnach Schlafstörungen, Probleme mit dem Riechen und Stimmungsschwankungen. Zum Arzt sollten Betroffene gehen, wenn diese Symptome gehäuft auftreten und es keine nahe liegende Erklärung dafür gibt – Rauchen als Ursache der Riechstörung etwa. Das gilt vor allem für die, die nahe Verwandte mit Parkinson haben.
Bei Parkinson helfen Medikamente, aber auch andere Behandlungsformen wie Physio- und Ergotherapie. Zudem bahnt sich ein Wandel in der Behandlung an: In wenigen Jahren soll es Therapien geben, die an den Ursachen ansetzen – und damit die Krankheit verzögern oder sogar stoppen können (wir berichteten). Ein vielversprechender Ansatz sind „maßgeschneiderte Antikörper“, sagt Prof. Karla Eggert, Vize-Vorsitzende der DPG. „Wenn das klappt, hätten wir damit eine Art Parkinson-Impfstoff zur Verfügung.“ Es wäre in der Tat ein Meilenstein. Zumal die typischen Parkinson-Symptome sich oft erst zeigen, wenn schon mehr als 50 Prozent der Zellen abgestorben sind. B. NAZAREWSKA