„Wir haben die Bewohner nicht vergessen“

von Redaktion

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Griesen ist ein Ortsteil von Garmisch-Partenkirchen. Sigrid Meierhofer (SPD) ist Bürgermeisterin der Marktgemeinde. Wir haben mit ihr über die Felssicherungsarbeiten gesprochen.

Wieso wurden die Bewohner von Griesen erst so spät über die Arbeiten informiert?

Die Maßnahme an der B 23 Richtung Griesen liegt in der Zuständigkeit des Staatlichen Bauamts in Weilheim. Wir von der Gemeinde informieren nur über Detailfragen im Anschluss. Wir haben auch erst kurz vor einer Informationsveranstaltung in Griesen von den geplanten Arbeiten erfahren. Es gab bereits im Februar eine Besprechung des Staatlichen Bauamts dazu, allerdings stand das Thema Griesen nicht explizit in der Einladung, sodass unsererseits keine Teilnahme erfolgte. Leider wurde hier zu wenig kommuniziert. Wir haben die Bewohner in Griesen aber nicht vergessen. Der Eindruck, der da vermittelt wird, stimmt nicht.

Wie läuft die Versorgung im Falle eines Notfalls ab?

Bei einem Notruf werden von der Integrierten Leitstelle Feuerwehr und Rettungsdienst alarmiert. Diese entscheidet je nach Notfall. Kranken- und Transportwagen können im Ernstfall auf dem Fahrradweg nach Griesen fahren. Bei Einsätzen mit größeren Fahrzeugen werden auch die österreichischen Rettungsdienste sofort alarmiert. Gleichzeitig informiert die Leitstelle die Baustellenarbeiter, die gegebenenfalls die Straße frei machen. Auch von deutscher Seite könnten dann Großfahrzeuge nach Griesen fahren. Die Notfallversorgung ist ohne Zeitverzug uneingeschränkt sichergestellt. Da kann ich die Bewohner total beruhigen. Wichtig ist nur, die Rettungsdienste zu rufen, und im Notfall nicht selbst zu fahren.

Kommt die Müllabfuhr während der Arbeiten nach Griesen?

Die Müllabfuhr fängt im Gemeindegebiet schon um 5 Uhr morgens an. Bis zur Straßensperrung um 8 ist die Müllabfuhr in Griesen längst fertig. Es gibt also mit dem Mülltransport keine Probleme.

Gibt es finanzielle Hilfe, etwa für den Betrieb, der Ferienwohnungen vermietet? Für die wenigen Gäste könnten Sie auf die Kurtaxe verzichten.

Wie beim Katastrophenfall im Winter ist die Gefahr der Felswand in Griesen höhere Gewalt. Wir haben leider gar keine Möglichkeiten, als Gemeinde einzuschreiten. Auf die Kurtaxe müssen wir aus steuerlichen Gründen bestehen. Niemand hat so etwas im Griff. Das ist ein grundsätzliches Problem der Gerechtigkeit.

Interview: Max Wochinger

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