Günther Wintz, 61, aus Bad Kohlgrub ist Musiklehrer. Zuhause muss er einen vielstimmigen Chor dirigieren. Denn Günther Wintz hat sechs Kinder – drei Mädels und drei Buben: Annegret (30), Franziska (26), Elisabeth (16), Anton-David (29), Dominikus (23) und Konrad (20).
Herr Wintz, warum haben Sie Kinder? Und wieso gleich sechs?
Tja, ich habe eine nette Frau gefunden. Mein Vater hatte fünf Geschwister, das hat mir schon als Kind gut gefallen. Unsere erste Tochter Annegret war so süß, da wollten wir noch eins haben. Plötzlich waren es sechs.
Wie kann man sich so viele Kinder leisten? Essen, Klamotten – alles sehr teuer.
Bei sechs Kindern kann das ein großes Problem sein. Unser Vorteil ist, dass wir keine Miete für das Haus zahlen müssen. Trotzdem war es oft knapp. Teure Urlaube waren halt nicht drin. Wir haben auch immer nach Angeboten geguckt. So klappte das dann schon.
Welche Erfahrungen sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Als der Arzt mir zur ersten Tochter gratulierte, das war sehr schön. Das habe ich ständig im Kopf. Oder wie alle Kinder Musikinstrumente gelernt haben. Als Musiklehrer finde ich das natürlich besonders gut. Zusammen spielen wir in der Familienmusik. Gemeinsam bei Konzerten zu spielen ist wirklich schön.
Was macht in Ihren Augen einen guten Vater aus?
Als Vater muss man den Kindern zuhören und nicht gleich zu schimpfen anfangen. Es ist wichtig, Empathie zu haben. Wenn meine Kinder in der Schule Tests haben, bin ich genauso nervös wie sie. Ein Vater sollte viel mit seinen Kindern unternehmen. Wir machen oft eine Radltour oder eben gemeinsam Musik.
Was machen Sie anders als Ihr Vater?
Es war damals eine andere Zeit. Es war viel strenger, beim Essen durfte ich nicht reden. Das ist bei uns natürlich anders. Wir erziehen unsere Kinder viel lockerer. Sie sollen keine Angst vor mir haben. Trotzdem respektieren sie mich.
Interview: Max Wochinger