München – Dr. Swantje Röck arbeitet bei der psychotherapeutischen Beratungsstelle des Studentenwerks München. „Sollte sich eine mehrere Wochen anhaltende Antriebslosigkeit, ein anhaltender Einbruch der Motivation, Interessenverlust, sozialer Rückzug, Häufung von Konflikten, Konzentrationsschwierigkeiten, oder körperliche Symptome manifestieren, ist dies ein Anlass, die aktuelle Lebenssituation kritisch auf schwierige Themen hin zu überprüfen“, sagt sie. „Generell ist es besser, bei Zweifeln oder einer gefühlten Ausweglosigkeit eine Person zurate zu ziehen. Wir verstehen uns als Anlaufstelle für alle, die das Gefühl haben, es läuft nicht so wie man es sich wünscht.“ Dabei spiele es keine Rolle, wie hoch der Leidensdruck ist. „Es gibt nichts, was zu wenig dramatisch ist. Gerade Letzteres hält viele ab, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen, was sehr schade ist, weil gerade da Hilfe häufig noch relativ schnell möglich ist.“
5 Dinge, die der Psyche im Studium guttun:
Å Probleme, die man bei sich oder anderen bemerkt, so früh wie möglich ansprechen. Reden kann man mit Kommilitonen, Freunden, Mitbewohnern, Familienmitgliedern, professionellen Therapeuten, Dozenten. Å Sich möglichst früheinen Überblick verschaffen über Ansprechpartner, Studienverlauf, Fristen und Prüfungsplanung. Das verhindert oft Zeitdruck und Lernstress. Å Routinen und Strukturen beim Lernen und Arbeiten entwickeln, die auch Raum für Sport, soziale Aktivitäten und Entspannung bieten. Å Sich mit anderen zu Lern- und Arbeitsgruppen verabreden, Aufgaben gemeinsam erledigen und aufteilen. Besser in der Bibliothek lernen und arbeiten als zuhause, um Ablenkung zu minimieren. Å Sich selbst nicht zu viel Zeit- und Leistungsdruck machen. Wenn man sich überfordert fühlt, die eigene Haltung und Perspektive hinterfragen, gegebenenfalls auch mithilfe anderer Personen.
Hier finden betroffene Studenten Hilfe
Erst-Anlaufstellen vermitteln, auf Wunsch anonym, passende Ansprechpartner und Kontakte zu internen und externen Anlaufstellen, zum Beispiel Coaching-, Lern- und Stressreduktions-Beratungen sowie den katholischen und evangelischen Hochschulgemeinden. Eine Alternative zu einer Therapie ist aber keine dieser Stellen.
Kath./ev. Hochschulgemeinde im Schüler- und Studentenzentrum, Pettenkoferstr. 9, Rosenheim; Beratung, Seelsorge und Coaching. Termin nach Vereinbarung. Infos unter www.fh-rosenheim.de/netzwerk-beratung.html Technische Hochschule Rosenheim
Die Caritas berät zu psychischen Problemen und sexuellen Übergriffen. Ansprechpartner: Kathinka Hauerwaas und Christoph Rothmayr, Tel. 08031/805-25 54. Offene Sprechzeit immer montags von 8.30 bis 9.30 Uhr (Raum B1.10) oder nach Vereinbarung an der Herbststraße 14. E-Mail: christoph.rothmayr@caritasmuenchen.de.
Die Diakonie kümmert sich um Suchtprobleme. Ansprechpartner: Monika Schindler und Kaie Tamm, Tel. 08031/35 62 80; E-Mail: fachambulanz@sd-obb.de.
Münchner Studenten Psychotherapeutische und -soziale Beratung des Studentenwerks München; E-Mail: psycho-beratung@stwm.de; Telefon: 089/ 35 71 35-40 Nightline München, Zuhörtelefon von Studierenden für Studierende; E-Mail: nightline.muenchen@gmail.com; Tel. 089/35 71 35 71; Di. und Do. von 21 bis 0.30 Uhr. hag