5 FRAGEN AN
Dominic Staat ist Chef der „Pedalhelden“. Das Münchner Unternehmen betreibt Rikscha-Taxis und verleiht alternative Verkehrsmittel wie E-Bikes oder E-Tretroller.
Herr Staat, der „Metz Moover“, den sie verleihen, ist ja eher preisliche Oberklasse …
Ja. Es gibt eine große Bandbreite auf dem Markt. Es beginnt bei etwa 300 Euro und endet derzeit bei 2590 Euro für den BMW-Kickroller. Der Metz Moover liegt bei knapp 2000 Euro. Nahezu alle asiatischen Fahrzeuge werden nie in Deutschland fahren dürfen, da sie die Anforderungen des Kraftfahrtbundesamtes nicht erfüllen. Die Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometer kann lebensgefährlich sein – und deshalb sollte man das Wichtigste, was man hat, nämlich seine Gesundheit und sein Leben, auch nur einem sicheren Fahrzeug anvertrauen.
Was raten Sie denn Leuten, die sich einen E-Tretroller kaufen wollen?
Die bisherigen Micro-Roller ohne Motor, wie sie viele Kinder haben, kamen gut mit kleinen Rädern zurecht. Nun ist aber ein Motor im Spiel. Man tritt selbst kaum noch mit und hat deshalb kaum Strassenkontakt und kaum ein Gefühl für den Untergrund. Es werden dauerhaft viel höhere Geschwindigkeiten gefahren. Deshalb sollte man keinesfalls Roller mit kleinen und nicht luftbereiften Rädern kaufen. Außerdem sollten Rahmen und Klappkonstruktion stabil und das Trittbrett ausreichend breit und rutschfest sein. Wichtig ist eine ausreichende Akku-Kapazität, die auch bei Dauerbelastung mindestens 15 Kilometer weit trägt.
Sind E-Tretroller für Senioren geeignet?
Ja, für rüstige Senioren, die auch noch Radl fahren können, ist der E-Tretroller absolut geeignet. Für Senioren, die auf dem Radl eher unsicher sind, sind sie weniger zu empfehlen.
Es gibt die Befürchtung, dass es zu Konflikten und Unfällen kommt …
Es gab schon immer Konflikte bei neu aufkommenden Fahrzeugen. Denken Sie nur an Auto gegen Kutsche. Aber das ist kein Grund, klimafreundliche Verkehrsmittel zu verbieten. Die Kunst liegt darin, sinnvolle Rahmenbedingungen zu schaffen. Und die Nutzer der Fahrzeuge müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein.
Wird der Platz für alle nicht langsam knapp? Gerade in München?
Mobilität verändert sich. Autos werden in Innenstädten langfristig weniger werden. Klimafreundliche und platzsparende Verkehrsmittel werden sich durchsetzen. es ist eine öffentliche Aufgabe, das alles sinnvoll miteinander zu vernetzen.
Interview: Wolfgang Hauskrecht