Heute soll die Hitzewelle ihren Höhepunkt erreichen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) bringt das Hoch „Yvonne“ in der Westhälfte Deutschlands Werte von 37 bis 40 Grad. Das bedeutet die Möglichkeit vieler regionaler Rekorde. Die bisherige deutsche Höchstmarke vom 5. Juli 2015 mit 40,3 Grad im unterfränkischen Kitzingen wurde bereits gestern in Geilenkirchen übertroffen. In der Stadt nördlich von Aachen wurden 40,5 Grad gemessen. Auch morgen bleibt es zwischen 36 und 39 Grad heiß. Die Nächte bringen kaum Abkühlung. Nachts bleibt es bis 24 Grad warm. Der DWD gab eine flächendeckende Hitzewarnung für Deutschland heraus. Solche Warnungen erfolgen, wenn eine starke Wärmebelastung für mindestens zwei Tage in Folge vorhergesagt wird und eine ausreichende nächtliche Auskühlung der Wohnung nicht mehr gewährleistet ist.
Der Schifffahrt auf der Donau in Niederbayern drohen große Einschränkungen. Vor allem Hotelschiffe könnten dann teilweise nicht mehr zwischen Straubing und Vilshofen fahren, weil der Wasserstand zu niedrig ist, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts des Bundes. Güterschiffe dürfen dann, wenn überhaupt, nur noch mit Teilladung fahren. Gestern früh hatte die Fahrrinne der Donau bei Bogen (Lkr. Straubing-Bogen) nur noch eine Tiefe von 1,83 Metern – Tendenz fallend.
Die Niederländer schicken Streuwagen auf die Straßen. Streusalz bei Tropenhitze sei kein Witz, sagte eine Sprecherin der Kommune Utrechtse Heuvelrug. „Das tun wir auf einigen Straßen, um den Asphalt zu kühlen.“ Das Salz entzieht der Luft Feuchtigkeit und die kühlt wiederum den Asphalt. Auf diese Weise sollen Schäden und das Kleben der Straßenoberfläche verhindert werden. Bei tropischer Hitze kann der Asphalt so heiß werden, dass er aufbricht.
Belgien hat wegen der Hitze erstmals Alarmstufe Rot ausgerufen. Die Alarmstufe beinhaltet Ratschläge an die Bevölkerung: viel trinken, wenig bewegen, in kühlen Räumen bleiben. Getränkehersteller bitten alle Kunden, das Leergut schnell zurückzubringen. Brauereien und Mineralwasserhersteller bestätigten gestern Engpässe. „Das Leergut ist knapp wie immer in der Hochsaison“, sagte ein Sprecher der Paulaner-Brauerei.
Modeschöpfer und Moderator Guido Maria Kretschmer empfiehlt bei großer Hitze Kleidung aus Naturmaterialien. „Jetzt ist die Zeit von Baumwolle, Leinen, Seide. Alles, was Polyester ist und synthetische Fasern – da merkt man schon, wie schnell das heiß wird“, sagte Kretschmer. Kunstfaser sorgt zudem schneller für Schweißgeruch.
Heißer Asphalt kann zu Verbrennungen an Hundepfoten führen. Tierhalter sollen den „Sieben-Sekunden-Test“ machen, rät die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“. Dafür muss man sieben Sekunden den Handrücken auf den Teer drücken. Halte man das nicht durch, sei die Temperatur für Hundepfoten zu hoch.