Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat das Direktmandat in seinem Wahlkreis gewonnen. 36,2 Prozent der Erststimmen in Spree-Neiße I entfielen am Sonntag auf den SPD-Politiker. 2014 hatte er noch 49,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können. Mit nur wenigen Prozentpunkten Abstand folgte ihm am Sonntag der AfD-Kandidat Steffen Kubitzki mit 32,4 Prozent.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat das Direktmandat in seiner Heimat Görlitz gewonnen. Im Wahlkreis Görlitz 2 holte Kretschmer 45,8 Prozent der Erststimmen. Der AfD-Kandidat Sebastian Wippel, der in Görlitz auch bei der Oberbürgermeisterwahl angetreten war und erst im zweiten Wahlgang dem CDU-Kandidaten unterlag, kam mit 37,9 Prozent auf den zweiten Platz. Bei den Zweitstimmen in dem Wahlkreis lagen aber die Rechtspopulisten vorne: Sie erhielten 37,9 Prozent der Zweitstimmen, die CDU erhielt nur 35,2 Prozent.
Die Bewerberin um den SPD-Bundesvorsitz, Klara Geywitz, hat ihr Direktmandat in Potsdam verloren. Mit 144 Stimmen wurde sie bei der Abstimmung am Sonntag von Marie Schäffer von den Grünen überholt. Schäffer holte 27 Prozent, Geywitz kam auf 26,7 Prozent. Die 1990 geborene Schäffer ist Informatikerin und lebt in Potsdam. Sie ist bei der Grünen Jugend aktiv und kümmert sich vor allem um die Bereiche Digitalpolitik, Demokratie und Recht. „Nach langem Zittern hat Marie Schäffer das erste grüne Direktmandat Ostdeutschlands geholt“, twitterte die Grüne Jugend Brandenburg. Geywitz tritt im Team mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz für den SPD-Bundesvorsitz an.
Sachsens AfD-Chef Jörg Urban hat im Kampf um das Direktmandat in Bautzen gegen den langjährigen CDU-Landtagsabgeordneten Marco Schiemann verloren. Dabei entfielen bei den Direktstimmen 38 Prozent auf den CDU-Kandidaten. Urban kam auf 36,4. Auch der Brandenburger AfD-Spitzenkandidat Andreas Kalbitz verpasste das Direktmandat in seinem Wahlkreis Dahme-Spreewald. Er kam 22,9 Prozent, SPD-Kandidat Ludwig Scheetz auf 27.3.
Nichtsahnend hat AfD-Chef Alexander Gauland im ZDF ein Interview vor einem Plakat gegeben, das rassistisches Gedankengut anprangert. Während der Vorsitzende der rechtspopulistischen Partei auf Fragen zum Wahlausgang antwortete, wurde hinter ihm ein selbstgemaltes Plakat in die Höhe gereckt mit der Aufschrift: „Rassisten sind keine Alternative“ – offensichtlich in Anspielung auf die „Alternative für Deutschland“. Auch bei Interviews anderer Politiker war das Schild während der Live-Übertragung zu sehen.