Gewalt auf dem Rasen: Die Attacke, die die Debatte ausgelöst hat

von Redaktion

Es sind Szenen, die Ende Oktober bundesweit für Schlagzeilen sorgten. Ein Fußballspiel in der C-Klasse, Südhessen, 15 Kilometer entfernt von Darmstadt. FSV Münster gegen den TV Semd. Der 22-jährige Schiedsrichter zeigt einem 28-jährigen Spieler des FSV Münster die rote Karte. Kurz darauf schlägt der Spieler unvermittelt mit der Faust zu. Der Schiedsrichter geht zu Boden – und wird kurz darauf mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik geflogen. Es sind verstörende Bilder, die als wackliges Handyvideo aufgenommen und im Internet tausendfach angeklickt wurden. Der Schiedsrichter ist inzwischen wieder zu Hause, ihm geht es besser. „Es war nicht nur ein Angriff auf mich als Schiedsrichter. Das war ein Angriff auf unseren Amateurfußball“, schreibt er auf seiner Facebook-Seite. Münster hat nach der Prügelattacke seine 1. Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet, den Täter aus dem Verein ausgeschlossen und diesem ein lebenslanges Hausverbot erteilt. Hessens Innenminister Peter Beuth sagte kurz nach dem Vorfall: „Für mich kann nach einer solchen Tat neben einer konsequenten rechtsstaatlichen Bestrafung des Täters nur eine lebenslange Sperre für den organisierten Fußball die Konsequenz sein.“ Sogar Sport- und Innenminister Horst Seehofer meldete sich zu Wort. „Das ist ein starkes Zeichen für die Verrohung in unserer Gesellschaft, die mittlerweile auch im Sport sehr um sich greift“, sagte er.  sts

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