KLEINE BAYERISCHE MUSCHELKUNDE
In Bayern gibt es zwölf verschiedene Muschelarten. Am Mooshamer Weiherbach leben die Bachmuschel, die Große Teichmuschel und die Gemeine Teichmuschel; angeblich wurde dort auch schon die Malermuschel gesichtet, doch dafür gibt es noch keine Belege.
Spaziergänger sollten niemals durch den Bach laufen, dabei werden die Muscheln zertreten. Lebende Tiere sollen nicht aus dem Wasser gefischt werden. Die Schalen der toten Tiere am Uferrand kann man aber genauer betrachten und einordnen:
Die Bachmuschel wird etwa 5,5 Zentimeter groß, die Schale ist braun oder schwarz gefärbt, manchmal auch grünlich. Innen ist sie dick mit Perlmutt ausgeschlagen. In Mitteleuropa kann die Bachmuschel in einem gesunden Lebensraum über 30 Jahre alt werden. Die Fortpflanzung der Bachmuschel ist allerdings kompliziert: Die Männchen geben ihre Spermien in das freie Wasser ab, wo sie von den Weibchen mit dem Atemwasser aufgenommen werden. Befruchtete Eier entwickeln sich in der Muschel zu etwa 0,2 Millimeter großen Larven; diese werden von der Muschel „ausgespuckt“, und heften sich dann an einen Wirtsfisch – zum Beispiel an die Elritze oder den Aitel. Dort bleiben sie einige Wochen in den Kiemen, entwickeln sich weiter, dann lassen sie sich fallen, vergraben sich im Boden, in Kieslücken, und bleiben dort die ersten zwei bis drei Jahre versteckt. Wenn sie etwa ein Zentimeter groß sind, tauchen sie als fertige Jungmuschel wieder auf.
Die Große Teichmuschel ist bis zu 14 Zentimeter groß. Dabei ist die Schale aber viel leichter als die der Bachmuschel; das Perlmutt innen ist nicht so dick. Sie ist länglich, und ihr Ober- und Unterrand verlaufen fast parallel. Die Schale ist außen gelb bis olivgrün. Die Gemeine Teichmuschel ist kleiner, bis zu 7,5 Zentimeter lang. Sie ist eiförmiger, eher dreieckig, ungleichmäßig dick. Die Schale ist außen braun bis gelb. Die Gemeine Malermuschel ist schmal, auch nur bis 7,4 Zentimeter lang, und hat eine eher spitze Zungenform. Ober- und Unterrand sind aber parallel, die Farbe der Schale ist oliv bis braun.
NINA PRAUN