APNOETAUCHEN

Mit nur einem Atemzug 214 Meter in die Tiefe

von Redaktion

Das Gegenteil von Extrembergsteigen ist, wenn man so will, das Apnoetauchen – also das Tauchen mit einem einzigen Atemzug. Weltweit bekannt wurde der Sport durch den Kinohit „Im Rausch der Tiefe“ von 1988. Der Film ist fiktiv, lehnt sich aber an die Biografien der Apnoetaucher Jacques Mayol und Enzo Maiorca an. Der Franzose Mayol war der erste Mensch, der ohne Atemgerät über 100 Meter tief tauchte. Am 23. November 1976 gelang ihm dieser Rekord, was den französischen Regisseur Luc Besson zu dem gefeierten Filmdrama inspirierte. Der Italiener Maiorca war 1960 als Erster über 50 Meter tief getaucht.

Beim Apnoetauchen, auch Freitauchen genannt, nimmt der Taucher nur einen einzigen Atemzug. Der Zeitraum des Luftanhaltens heißt Apnoe, was sich aus den griechischen Worten ápnoia (Nicht-Atmung) und pnoé (Atemzug) ableitet.

Es gibt jede Menge verschiedene Disziplinen: im Pool, mit oder ohne Flossen oder Gewicht, mit oder ohne Seil oder mit einem Gewichteschlitten, der den Taucher in die Tiefe zieht. Entsprechend groß und verwirrend ist die Zahl der Weltrekorde.

Kurios ist die Disziplin „Statik“. Hierbei liegt der Athlet mit einem Atemzug möglichst lange mit dem Gesicht nach unten im Pool – reines Luftanhalten sozusagen. Den Weltrekord hält der Franzose Stéphane Mifsud mit elf Minuten und 35 Sekunden. Bei den Frauen ist es die Russin Natalja Moltschanowa mit neun Minuten und zwei Sekunden.

Bei der Disziplin „Dynamik“ muss man möglichst weit tauchen, nicht tief. Der Pole Mateusz Malina hat erst im Juni dieses Jahres den Weltrekord im Pooltauchen mit Flossen auf 316,53 Meter verbessert. Bei den Frauen schaffte die Kroatin Mirela Kardasevic, ebenfalls in diesem Jahr, immerhin 226 Meter. Ohne Flossen kam Malina nur 226 Meter weit, die Polin Magdalena Solich 191 Meter.

Ohne Flossen, mit einem gleichbleibenden Gewicht und aus eigener Kraft an einem Seil entlang liegt der aktuelle Weltrekord bei 102 Metern, getaucht vom Neuseeländer William Trubridge am 20. Juli 2016. Die Italienerin Alessia Zecchini hält mit 73 Metern den Frauenrekord (2018).

Am tiefsten geht es in der No-Limit-Kategorie. Hier zieht ein schwerer Schlitten den Taucher hinab, aufgetaucht wird mit einem luftgefüllten Hebesack. Der Österreicher Herbert Nitsch kam 214 Meter tief, die US-Amerikanerin Tanya Streeter 160 Meter.  wha

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