Der Fellhandel reduzierte den Koala-Bestand massiv, heute fehlt die genetische Vielfalt

von Redaktion

Koalas sind Beuteltiere. Der Nachwuchs wird unreif geboren und entwickelt sich erst im Schutz des Beutels weiter. Dort leben die Babys, Joeys genannt, sechs bis sieben Monate und ernähren sich von Muttermilch. Bevor sie sich mit Eukalyptusblättern ernähren können, müssen sie eine Zeit lang kotähnliche Verdauungsprodukte der Mutter fressen, Pap genannt, um die giftigen Blätter verdauen zu können. Erst danach verlassen sie den Beutel und halten sich vornehmlich auf dem Rücken der Mutter auf.

Vor der Ankunft der europäischen Siedler 1788 in Australien lebten Millionen Koalas in den Eukalyptuswäldern der Ostküste und im Südosten Südaustraliens. Durch den Handel mit Koala-Fellen wurden die Bestände stark dezimiert. Großbritannien importierte von 1888 bis 1918 allein 4,1 Millionen Felle.

Zwischen 1923 und 1925 wurden 18 Koalas aus Victoria auf Kangaroo Island ausgewildert und vermehrten sich dort sprunghaft. Koalas von dieser Insel wurden zwischen 1959 und 1969 in Südaustralien angesiedelt, auch in Gegenden, in denen es früher keine Koalas gab. Aufgrund dieser Inzucht fehlt den Koalas in Südaustralien die genetische Vielfalt.

Genetische Vielfalt ist kaum zu erzielen, da Koalas schwer umgesiedelt werden können. Sie passen sich zwar ihrer Umgebung an, aber es gibt zwei unterschiedliche Arten. Der Nord-Koala im tropischen Queensland und nördlichen New South Wales hat kurzes, weiches, hellgraues Fell und ist kleiner als der Süd-Koala im südlichen New South Wales, Victoria, ACT (Region um Canberra) und Südaustralien. Der Süd-Koala hat ein dichteres, längeres und wolligeres Fell für die kalten Winter und ist dunkelbraun bis dunkelgrau. Auch das Fell im Gesicht und an den Ohren ist länger. sis

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