Gute Luft im Wirtshaus ist angenehm, keine Frage. Aber gute Luft ist auch der beste Infektionsschutz. „Wenn es so ist, dass ein Virus in der Raumluft steht, dann muss diese Luft natürlich bewegt werden“, sagt Christian Drosten, der Chefvirologe der Berliner Charité. Nach den massenhaften Ansteckungen in einem Restaurant in Ostfriesland und in einem Bethaus in Frankfurt ist das Thema Aerosolübertragung wieder stark in den Fokus gerückt. Aerosole sind lange in der Luft schwebende Virusteilchen, die mit dem Atem ausgestoßen werden. Für den Alltag in Schulen, Kitas, Kirchen oder Restaurants hat der Virologe deswegen eine klare Handlungsempfehlung: „Man sollte sich vielleicht mehr aufs Lüften konzentrieren als auf das ständige Wischen und Desinfizieren.“ Drosten hat in seinem Podcast vor Kurzem schon darauf hingewiesen, dass er Terrassen und Biergärten für viel sicherer hält als die Innenbereiche von Restaurants und Cafés. Doch einem Besuch steht seiner Meinung bei Beachtung der Regeln nichts entgegen. „Fenster aufreißen, gerade im Sommer, dann kann man wahrscheinlich auch drinnen sitzen“, sagt er. sts