„Unverzichtbar“: Länder halten an der Maske fest

von Redaktion

Gemeinsamer Beschluss soll Mecklenburg-Vorpommern einbremsen – AfD sieht Gefahr für Handel

München/Berlin – Die Masken-Revolte war nur von kurzer Dauer. Mit einem einstimmigen Beschluss haben die 16 Gesundheitsminister der Länder am Montag bekräftigt, dass die Maskenpflicht auch im Einzelhandel weiter gilt. Es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, die Pandemie sei vorbei. Bundeskanzlerin Angela Merkel bekannte sich ebenfalls dazu.

Zuvor hatte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) für sein Land ein Ende der Pflicht angeregt. Intern heißt es, gerade im Osten bei niedrigen Infektionszahlen gebe es stille Sympathie für seinen Vorstoß. In den anderen Ländern, unter anderem in Bayern, war die Aufregung jedoch schnell groß.

Die Masken-Details sind Sache der Länder. Merkel (CDU) ließ aber mitteilen, sie unterstütze die Pflicht – „ob im Bus, in der U-Bahn oder im Einzelhandel. Überall dort, wo im öffentlichen Leben der Mindestabstand nicht gewährleistet sein kann, sind Masken ein wichtiges und aus heutiger Sicht auch weiter unverzichtbares Mittel.“

Auch die Spitzen von CDU und CSU stellten sich hinter die Pflicht. „Es gibt überhaupt keinen Anlass nachzulassen“, warnte CSU-Chef Markus Söder in München. Auf keinen Fall werde er die Maskenpflicht lockern. Er warnte davor, dass sich vorsichtigere Menschen, gerade Ältere, nicht mehr zum Einkaufen und in den öffentlichen Raum trauen würden, wenn zu viel zu schnell gelockert werde.

Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken sagte, die Corona-Bedrohung sei bei Weitem nicht überwunden. Es sei weiter dringend nötig, Abstand zu halten und auf die Hygieneregeln zu achten, damit es keine zweite Welle und keinen Lockdown gebe. „Da sind wir alle in hoher Verantwortung. Deswegen empfehle ich dringend, weiterhin auch bei der Maskenpflicht zu bleiben.“ Nur der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla forderte, die Maskenpflicht abzuschaffen. „Die Wirkung von Mund-Nasen-Masken ist nicht nur medizinisch umstritten, die Masken sind auch eine zunehmende Gefahr für den lokalen Einzelhandel“, argumentierte er.

Derweil hat die Regierung in der Schweiz erstmals landesweit das Tragen von Masken im öffentlichen Verkehr angeordnet. Bislang wurde nur empfohlen, dort, wo keine Abstände eingehalten werden können, Mund- und Nasenschutz zu tragen. Kürzlich sind die Infektionszahlen jedoch wieder deutlich angestiegen. » KOMMENTAR  cd

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