Wirecard-Skandal: Das können Anleger jetzt tun

von Redaktion

Für Anleger ist der Skandal beim Zahlungsdiensteabwickler Wirecard ein Fiasko. Betroffene könnten aber möglicherweise Anspruch auf Schadenersatz haben. Gemeinsam mit der europäischen Anlegervereinigung Better Finance will die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) eine Plattform bauen, über die sich betroffene Anleger organisieren können. Anleger können sich für einen Informationsdienst anmelden, der sie über die weiteren Schritte informiert. Bis zum Spätsommer soll die Plattform fertig sein. „Eine Klage ist für Anleger augenscheinlich das Mittel der Wahl“, sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Thüngler gestern. „Aber wir arbeiten auch an alternativen Lösungen.“ Möglich wäre beispielsweise eine außergerichtliche Einigung, ähnlich wie der Verbraucherzentrale Bundesverband sie im Dieselskandal mit dem Volkswagen-Konzern getroffen habe. Geschädigt sind nach Ansicht der DSW nicht ausschließlich Aktionäre, sondern auch Besitzer von Wirecard-Anleihen oder von auf Wirecard-Aktien beruhenden Derivaten. Betroffene sollten nicht überhastet handeln, riet DSW-Vizepräsident Klaus Nieding. Vor einer Klage müssten noch viele Fragen geklärt werden. So gebe es nicht nur viele Anspruchsgrundlagen, sondern mit Vorstand, Aufsichtsrat oder Wirtschaftsprüfern auch mehrere mögliche Prozessgegner. „Man sollte nicht zu schnell schießen, sondern erst einmal schauen, welche Munition es gibt.“ Aufgrund der dreijährigen Verjährungsfrist bleibe bis Ende 2022 Zeit, Forderungen geltend zu machen.

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