IN KÜRZE

von Redaktion

Die SPD-Fraktion im Münchner Rathaus will einen Platz im Olympiapark nach dem am Sonntag vor einer Woche mit 94 Jahren verstorbenen Alt-OB Hans-Jochen Vogel benennen. Dabei hat die SPD den zentralen Coubertinplatz im Auge. Es solle geprüft werden, ob der Platz für eine Umbenennung infrage komme, heißt es in dem Antrag vom Montag. Aber auch andere Plätze im Park seien denkbar. Hans-Jochen Vogel hatte die Olympischen Spiele 1972 nach München gebracht. Davon zeugen heute noch der Olympiapark mit seinem markanten Stadion, das Olympiadorf und Wohnungen zum Beispiel nahe der Ludwig-Maximilians-Universität, die damals als Athletenwohnungen errichtet worden waren. Das Olympia-Attentat erlebte Vogel nicht mehr als Oberbürgermeister. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits Bundestagsabgeordneter. Neuer Münchner Bürgermeister war sein Parteigenosse Georg Kronawitter. Das Attentat vom 5. September 1972, bei dem elf israelische Athleten, fünf palästinensische Geiselnehmer und ein Polizist starben, beschäftigte ihn aber zeitlebens stark. Vogel fragte sich stets, ob das Attentat hätte verhindert werden können.

Die ödp und die Freien Wähler im Stadtrat haben einen weiteren Vorschlag eingebracht. Sie wollen das geplante Kulturzentrum am Hanns-Seidel-Platz im Münchner Stadtteil Neuperlach nach Hans-Jochen Vogel benennen. Vogels Fingerabdrücke seien ganz besonders in Neuperlach zu sehen, so die Begründung des Antrags. Vogel habe am 11. Mai 1967 den Grundstein für die Trabantenstadt gelegt. Für diese Heimat seien ihm die Neuperlacher bis heute dankbar. Das Zentrum solle deshalb „Hans-Jochen-Vogel-Kulturzentrum“ heißen.  wha

Auch Münchens Alt-Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) war unter denGästen im Gasteig. Hans-Jochen Vogel hinterlasse eine große Lücke, sagte Ude. Vogel sei für soziale Gerechtigkeit eingetreten, für einen sozialen Ausgleich. Sein Vermächtnis sei eine Aufforderung an uns alle: Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen.  nah

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