Tourismuskrise: Weltweit 120 Millionen Jobs in Gefahr

von Redaktion

München – Nicht nur in Griechenland, weltweit ist der Auslandstourismus im Zuge der Corona-Pandemie kollabiert. Zurab Pololikashvili, Generalsekretär der Weltorganisation für Tourismus (UNWTO), spricht von der schwersten Krise aller Zeiten. „Millionen Jobs sind in Gefahr in einer der arbeitsintensivsten Branchen“, betont er auf der UNWTO-Homepage.

Noch hat die UNWTO die Zahlen der letzten Monate nicht veröffentlicht. Aber das Bild, das sich bisher abzeichnet, ist alarmierend. Fing das Jahr gut an, brach der Tourismus mit dem Virus zusammen. Bis Ende Mai registrierte die UNWTO 300 Millionen weniger internationale Touristen und 269 Milliarden Euro weniger Einnahmen. Am drastischsten war der Mai mit 98 Prozent weniger Ankünften als im Vorjahr.

Vor allem Europa, Asien und Amerika hat es getroffen, aber auch Afrika und den Mittleren Osten (siehe Grafik). Die UNWTO rechnet für 2020 mit 850 Millionen bis 1,1 Milliarden weniger internationalen Ankünften sowie Einbußen von 750 Milliarden bis zu einer Billion Euro. 100 bis 120 Millionen Arbeitsplätze seien in Gefahr, heißt es. Wie die Bilanz am Ende des Jahres genau aussieht, ist noch unklar. Aber sie wird schlecht sein. Die UNWTO rechnet mit einem weltweiten Einbruch zwischen 58 und 78 Prozent.

Experten warnen, dass dies nicht nur viele Insolvenzen mit sich bringt. Wer alles auf die Karte Tourismus setze, müsse als Folge des Einbruchs mit sozialen Unruhen rechnen, sagte Wolfgang Strasdas, Professor für Nachhaltigen Tourismus in Eberswalde, Anfang Juli gegenüber dem ZDF. Eine Normalisierung im Tourismus werde es erst geben, wenn ein wirksamer Corona-Impfstoff flächendeckend verfügbar sei. Bis dahin, so Strasdas, seien aber viele Tourismusunternehmen schon pleite.  wha

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