Mir san wieder da

von Redaktion

Wie geht es Künstlern in der Corona-Krise? Das Musik-Duo BlankWeinek ist vorsichtig optimistisch

München – Würde er ausschließlich vom Musikmachen leben – in Tagen wie diesen würde selbst ein Mensch wie Andreas Weinek verzweifeln. „Die Konzertabsagen, eine nach der anderen – das war sehr, sehr bitter“, erzählt der Musiker, Sänger, Texter, Instrumentalist, der im Hauptberuf im Medienbereich tätig ist. Aber nebenher und vom Herzen her sowieso immer Musik macht. Keine schräge Alltagsbegebenheit, kein Ärgernis, kein Glücksmoment, der bei ihm nicht sogleich musikalisch verarbeitet wird. Zusammen mit Schauspieler Harry Blank („Dohoam is Dahoam“) bildet er das Musikkabarett-Duo BlankWeinek. Und wenn man ihn trifft, dann kann man sich auch abseits der Bühne über einen Gesprächspartner freuen, der immer diese sympathische Ruhe weg hat, wie das Menschen aus der Steiermark wie er so häufig haben. Immer mit einer ordentlichen Prise Sinn für schwarzen Humor.

Bis es um den Corona-Lockdown geht, dann ist auch bei dem Wahl-Münchner Schluss mit lustig. „Ich kann von Glück sagen, dass die Musik mein zweites Standbein ist. Doch für viele, viele Menschen ist es das nicht. Deshalb waren wir auch so glücklich, als wir neulich erstmals mit unserem Team wieder spielen durften – im Innenhof des Deutschen Theaters, unter freiem Himmel“, erzählt er im Gespräch mit unserer Zeitung.

Ein bisschen Bammel hatten sie schon; Der letzte gemeinsame Auftritt lag sechs Monate zurück, vor der Show gab’s nur eine Probe. Doch dann passierte, was jede Art von Kunst so magisch macht: „Der alte Funke war sofort wieder da. Es wurde eins unserer schönsten Konzerte seit Langem. Es war eine superschöne Atmosphäre und man hat richtig gemerkt, wie glücklich die Zuschauer sind, endlich wieder so einen Abend erleben zu dürfen.“ Doch war’s nicht schräg so allein da oben in weiter Entfernung von den vereinzelt sitzenden Gästen? „Wir haben uns vorher auch nichts drunter vorstellen können, wenn da nur drei Hanseln drin sitzen, macht’s ja auch keinen Spaß. Doch es waren bestimmt 100. Die Stimmung war super. Es hat sich echt gut angefühlt und überhaupt nicht, als würde man gegen leere Sitzreihen anspielen müssen.“ Das stimmt ihn zuversichtlich für die Zukunft. „So kann es gehen. Mit geeigneten Hygienekonzepten und der nötigen Vorsicht. Das Konzert hat uns richtig optimistisch gestimmt.“

Fünf weitere werden heuer für BlankWeinek folgen. Ein neues Album ist ebenfalls fertig. Doch die Veröffentlichung haben sie wieder und wieder verschoben. Klar, ihr Hauptverkaufsweg ist der Konzertabend – zu hoch das Risiko, für die Plattenproduktion in Vorleistung zu gehen und dann wegen zu weniger Live-Auftritte kaum etwas zu verkaufen. „Der virtuelle Weg ist erst mal der gangbarere“, sagt Andreas Weinek. Am schönsten sei’s ohnehin, die neuen Lieder live zu spielen. „Mir san wieder da“ zum Beispiel. Worum es darin geht? Eh klar. KATJA KRAFT

Konzerte

BlankWeinek spielen am 19. Dezember im Heppel & Ettlich in München. Alle Termine und Tickets unter www.blankweinek.de.

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