So wird der US-Präsident behandelt

von Redaktion

Berlin – Nachdem bei Donald Trump eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde, wird er mit einer Reihe von Medikamenten behandelt. Für die meisten Mittel ist eine Wirksamkeit gegen das Virus noch nicht sicher nachgewiesen. Was ist über die Präparate bekannt?

Remdesivir

Das ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelte Medikament ist das einzige zur spezifischen Behandlung von Covid-19, das in der EU unter Auflagen zugelassen ist. Es hemmt ein Enzym der Viren, das für deren Vermehrung nötig ist. Eine internationale Studie mit über 1000 Teilnehmern hatte Anfang Mai gezeigt, dass Remdesivir bei Covid-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung im Schnitt um vier Tage verkürzen kann – von 15 auf 11 Tage. Im Juli berichtete der Hersteller, die US-Pharmafirma Gilead Sciences, dann, dass es auch die Sterblichkeit senken kann.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA empfiehlt das Medikament für Patienten ab zwölf Jahren, die eine Lungenentzündung haben und mit Sauerstoff versorgt werden müssen. Experten betonten, dass das Mittel ein erster Schritt, aber kein Allheilmittel sei. Derzeit prüft die EMA, ob Remdesivir Nierenkomplikationen verursacht.

Antikörper-Cocktail

Am Freitag bekam Donald Trump nach Angaben seines Leibarztes eine Dosis eines experimentellen Antikörper-Cocktails, den das Biotechnologie-Unternehmen Regeneron zurzeit in klinischen Studien untersucht. Anfang der Woche hatte das Unternehmen erste Ergebnisse in einer Pressemitteilung vorgestellt, unabhängig begutachtet sind die Daten bisher nicht. 275 Patienten, die nicht im Krankenhaus behandelt wurden, hatten den Angaben zufolge einen Mix von zwei Antikörpern in unterschiedlicher Dosierung beziehungsweise ein Scheinmedikament erhalten.

Die Behandlung führte dem Unternehmen zufolge zu einer Reduzierung der Viruslast, also der Menge an nachweisbaren Viren, und zu einem rascheren Abklingen der Symptome. Am stärksten profitierten demnach diejenigen Probanden, deren Immunsystem noch keine eigenen Antikörper gegen das Virus gebildet hatte. Das Durchschnittsalter der Probanden betrug 44 Jahre, sie waren also deutlich jünger als der 74-Jährige US-Präsident.

Famotidin

Famotidin ist ein Säureblocker, der zur Behandlung von Magensäure-bedingten Erkrankungen eingesetzt wird. Zu Beginn der Pandemie hatten Wissenschaftler in China Hinweise darauf gefunden, dass Menschen, die das Mittel nehmen, ein geringeres Risiko haben, an Covid-19 zu sterben. Die Wirksamkeit wird derzeit in mehreren klinischen Studien geprüft. US-Forscher stellten kürzlich die Ergebnisse einer kleinen Studie im „American Journal of Gastroenterology“ vor. Demnach senkte das Mittel unter anderem die Sterblichkeit.

Daneben nimmt Trump nach Angaben seines Arztes Zink, Vitamin D, Aspirin sowie das Schlafhormon Melatonin ein. Vitamine und Mineralien sollen das Immunsystem stärken. Eine Wirksamkeit bei Covid-19 ist nicht sicher nachgewiesen.  dpa

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