Schwarze Löcher sind Orte der Extreme, zählen zu den bizarrsten Objekten des Weltalls. Die Masse ist in ihnen so stark zusammengepresst, dass nichts ihrer enorm hohen Anziehungskraft entkommt. Nicht einmal das Licht dringt nach außen. Schwarze Löcher sind also quasi unsichtbar – was ihnen den Namen gab.
Wie lassen sich Schwarze Löcher dann beobachten? Zwar sind sie selbst unsichtbar, verraten sich jedoch über die Materie, die sie verschlucken. Wegen ihrer extrem starken Beschleunigung heizt sich Materie, die in ein Schwarzes Loch fällt, auf Millionen Grad Celsius auf und strahlt dann hell. Dieses charakteristische Leuchten können Teleskope registrieren.
Schwarze Löcher gibt es wohl in fast jeder Größe im Kosmos – von der einfachen Masse unserer Sonne bis zu Milliarden Sonnenmassen. Sie können zum Beispiel aus ausgebrannten Riesensternen entstehen, die am Ende ihrer Existenz unter der eigenen Schwerkraft zu einem Schwarzen Loch zusammenstürzen. Welche Mindestmasse ein Stern dafür haben muss, ist unter Astrophysikern nicht eindeutig geklärt.
Eine der prominentesten Gratulanten meldete sich gestern aus Berlin. Angela Merkel, selbst studierte Physikerin, würdigte Genzel und seine „bahnbrechende Leistung“. Auch die zwei weiteren Preisträger lobte die Bundeskanzlerin.
Die eine Hälfte des Nobelpreises geht an den Briten Roger Penrose (89). Sogar das Astrophysik-Genie Stephen Hawking hat als Doktorand einst bei ihm gearbeitet. Wie Hawking („Eine kurze Geschichte der Zeit“) hat auch Penrose versucht, komplizierte Erkenntnisse der Forschung in mehreren populärwissenschaftlichen Büchern Laien zu erklären. Der Mathematiker stammt aus einer Familie von erfolgreichen Wissenschaftlern: Sein Vater war ein bekannter Psychiater und Genetiker, die Mutter Ärztin, ein Bruder Mathematiker und ein anderer Psychologe sowie mehrfacher britischer Schachmeister.
Die zweite Hälfte teilt sich Reinhard Genzel mit Andrea Ghez. Schon als junges Mädchen war die Amerikanerin vom Weltraum fasziniert: „Ich wollte Astronautin werden.“ Die 1965 in New York geborene Ghez studierte dann nach der Schule Physik, erst am Massachusetts Institute of Technology und später am California Institute of Technology. Zeitweise forschte sie an Projekten der US-Raumfahrtbehörde Nasa, bevor sie Anfang der 90er Jahre an die University of California in Los Angeles (UCLA) ging, wo die Professorin bis heute forscht und lehrt.