Maultaschen und Kuscheleinheiten

von Redaktion

München – Zugegeben: Als Verlierer lässt sich niemand gern bezeichnen. Aber: Aus dem Mund eines Kindes klingt sogar solch ein Wort wie ein Kompliment. „Meine Oma ist eine echte Meisterin im Verlieren“, sagt Fin Freudl, „im Schach schlag ich sie jedes Mal!“

Alle drei Wochen fährt Silva Patzke, 67, aus München nach Erlangen, um ihre Enkelkinder zu besuchen. Sobald die Tür aufgeht, ist die Freude riesengroß. „Die Oma“, sprudelt es aus dem achtjährigen Fin heraus, „ist super, weil sie immer fragt, wie es mir geht. Und kochen kann sie auch ganz toll – vor allem Maultaschen.“ Die mag auch Lia, Fins kleine Schwester. „Wenn die Oma da ist“, erzählt die Fünfjährige, „dann wird ganz viel gelesen und gekuschelt.“

Am Anfang des Jahres, während des Lockdowns, erzählt die Oma, „habe ich meine Enkel wochenlang nicht gesehen – das war ganz schön hart!“ „Aber telefoniert haben wir viel“, flötet Fin, „mii-iiindestens hundert Mal!“ Am Sonntag, pünktlich zum Großelterntag, können sich die drei wieder umarmen. Denn dann fährt Oma Silva nach Erlangen. „Da steh’ ich beim Ballett nämlich auf der Bühne“, erzählt Fin, „und die Oma drückt mir persönlich die Daumen.“ SARAH BRENNER

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