BAYERNS GLETSCHER

von Redaktion

Er ist der größte und höchstgelegene Gletscher Deutschlands: der Zugspitzgletscher bei Garmisch-Partenkirchen, auch „Nördlicher Schneeferner“ genannt. Vor 200 Jahren hieß er noch anders: Da bedeckte der damalige Plattachferner rund 300 Hektar Fläche, war ein aktiver Gletscher mit breiten Spalten. Ende des 19. Jahrhunderts zerfiel er in den Nördlichen und Südlichen Schneeferner. Er hat heute etwa 16 Hektar Fläche.

Der Südliche Schneeferner hat von allen fünf Gletschern am meisten an Fläche verloren, weil er nach Süden ausgerichtet ist und kaum vor der Sonne geschützt wird. Da er bis zum Grat reicht und keine überhöhende Felsumrahmung vorhanden ist, fehlt es ihm an Schatten und an einer Ernährung durch Lawinen. Seine Eisreste werden in den nächsten Jahren verschwinden, sie messen weniger als zwei Hektar.

Auch der Höllentalferner liegt im Wettersteingebirge bei Garmisch-Partenkirchen. Er zeigt von allen Gletschern noch am ehesten das Erscheinungsbild eines echten Gletscher, weil er eine richtige Gletscherzunge hat. Er befindet sich vor Sonneneinstrahlung gut geschützt zwischen den Riffelwandspitzen und der Zugspitze in einem Felskessel und hat eine Fläche von etwa 16 Hektar.

Der Watzmanngletscher liegt unterhalb der berühmten Watzmann-Ostwand. Im 19. Jahrhundert war er noch rund 30 Hektar groß. Die starken Massenverluste in den 1940er-Jahren führten dazu, dass der Gletscher in einzelne Firnflecken zerfiel. Mittlerweile sind von ihm nur noch etwa fünf Hektar übrig geblieben. Hier, unterhalb der Ostwand, liegt auch die imposante „Eiskapelle am Königssee“, ein Lawinenschneerest mit einem geräumigen Hohlraum.

Das Blaueis ist der nördlichste Gletscher der Alpen und zugleich der niedrigstgelegene und steilste unter den bayerischen Gletschern. Er verdankt seine Existenz der nach Norden ausgerichteten, schattigen Lage zwischen den Felswänden unterhalb des Kleinkalters und der Blaueisspitze. Der Berg war früher noch 50 bis 100 Meter höher als heute, denn der gesamte Gipfelaufbau stürzte 1908 in einem gewaltiger Bergsturz zu Tal. Auch von ihm sind heute nur etwa fünf Hektar große Reste übrig.  kab

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