Der Gesundheitsminister ist krank. Mit Erkältungssymptomen begab sich Jens Spahn (CDU) gestern Nachmittag in häusliche Isolierung. Kurz zuvor war er positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit ist erstmals ein Minister aus dem Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an Covid-19 erkrankt. Zusätzlich brisant: Spahn hatte am Vormittag an der wöchentlichen Kabinettssitzung teilgenommen. Fotos zeigen ihn dabei mit einem Mund-Nasen-Schutz – und im (distanzierten) Gespräch mit Familienministerin Franziska Giffey (SPD). Ein Regierungssprecher teilte in Berlin auf Anfrage mit, das Kabinett müsse trotzdem nicht in Quarantäne. Denn für genau solche Fälle würden bei den Treffen Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten, die darauf abzielten, dass auch im Falle der Teilnahme einer unbekannt infizierten Person im Nachhinein keine Quarantäne nötig werde. Einen Schnelltest hat Giffey gestern trotzdem noch gemacht – ihr Ergebnis war negativ. Auf Twitter erreichten den Gesundheitsminister nach Bekanntwerden seiner Infektion zahlreiche Genesungswünsche. CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz – der selbst bereits eine Ansteckung mit dem Virus überstanden hat – schrieb: „Lieber Jens Spahn, ich weiß aus eigener Erfahrung wie unangenehm eine Infektion mit Corona sein kann. Ich wünsche Dir einen milden Verlauf und baldige Genesung!“ Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), FDP-Chef Christian Lindner und die SPD-Vorsitzende Saskia Esken wünschten Gute Besserung. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Protschka wählte hingegen einen anderen Ansatz. Er erkannte in Spahns Infektion den „nächsten Beweis, dass entweder Masken nichts bringen oder sich Jens Spahn nicht an seine Vorgaben hält“. hor