7 FRAGEN AN
Fritz von Nippold ist im Sporthaus Schuster in München Experte für Skitouren. Der 29-Jährige erklärt, in welche Richtung sich der Wintersport in diesem Pandemie-Jahr bewegt.
Hat sich das Kundenverhalten durch Corona geändert?
Im Sommer war es schon so, dass die Themen Outdoor, Gesundheit und Bewegung sehr gefragt waren. Wie sich das in der Wintersaison entwickelt, müssen wir abwarten. Das hängt auch beispielsweise davon ab, wie künftig mit Risikogebieten umgegangen wird.
Wohin geht der Trend in diesem Corona-Jahr?
Es zeichnet sich ab, dass Tourenski immer gefragter werden. Das Bewusstsein geht zu mehr Qualität am Berg und mehr Qualität in der Outdoor-Aktivität. Das hat man bei Skitouren. Aber es gibt immer noch mehr Alpinski-Fahrer.
Wegen Corona gibt es heuer also viele Skitouren-Anfänger?
Anfänger gibt es in dem Sinne nicht. Es gibt viele, die vom Alpinski umsteigen, um volle Skigebiete zu vermeiden. Doch das war die letzten zwei bis drei Jahre schon so. Tendenziell ist es durch Corona noch etwas mehr geworden, weil man fast alleine unterwegs ist.
Was muss bei Skitouren beachtet werden?
Es ist wichtig, ein Grundverständnis für Schneearten, Schneelagen und die Situation der Witterung zu haben. Das ist bei den meisten auch der Fall. Trotzdem passieren leider zu viele Unfälle durch Leichtsinn und Fehleinschätzungen.
Was ist denn Ihre Lieblingstour?
In Ehrwald in der Wettersteinregion gibt es wunderschöne, nahe Touren. Aber die Hauptsache ist für mich, draußen zu sein und Zeit mit den Spezln zu verbringen.
Welche Alternativen gibt es für Nicht-Skifahrer, die trotzdem in Corona-Zeiten rauskommen wollen?
Das Schneeschuhwandern ist immer sehr beliebt. Viele nehmen sich auch ihr Popo-Rutscherl mit und rutschen dann so den Berg wieder runter.
Gibt es eine Trendfarbe oder ein Accessoire, das man heuer unbedingt braucht?
Generell würde ich sagen: ein Lawinenverschüttungssuchgerät, eine Sonde und eine Schaufel. Viele setzen sich mit den Sicherheitsgeräten auf dem Berg zu wenig auseinander. Aber eine bestimmte Farbe gibt es nicht, da ist es sehr zwiegespalten. Viele wollen gedeckte Farben, All-White zum Beispiel, andere diesen bunten 80er-Jahre-Stil, der jetzt wieder kommt.
Interview: Franziska Florian