Europa sichert sich 160 Millionen Dosen, Russland hofft auf „Sputnik“

von Redaktion

Die Europäer bekommen den als sehr aussichtsreich erachteten Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna. Die EU-Kommission hat einen Rahmenvertrag über bis zu 160 Millionen Dosen ausgehandelt, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen gestern mitteilte. Die EU-Kommission hat nun Verträge mit den Herstellern aller drei Impfstoffe, denen die besten Chancen für eine rasche Zulassung in den kommenden Wochen gegeben werden. Neben Moderna sind das Biontech/Pfizer und AstraZeneca.

Noch hat kein Corona-Impfstoff eine europäische Zulassung. Die ersten Lizenzen könnten nach Erwartung der Bundesregierung und der EU-Kommission im Dezember erteilt werden. Verteilt werden die Impfstoffe in der EU nach Bevölkerungszahl. Deutschland hat einen Anteil von 18,6 Prozent.

Auch Russland will im kommenden Jahr für eine halbe Milliarde Menschen seinen Impfstoff „Sputnik V“ international auf den Markt bringen. Die Kosten sollen bei unter 20 Dollar für je zwei Impfdosen liegen, die pro Kopf nötig sind, wie der Russian Direct Investment Fund am Dienstag mitteilte. „Sputnik V“ habe eine Wirksamkeit von 91,4 Prozent. Der Impfstoff soll unter anderem in Ungarn produziert werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet demnächst Studienergebnisse zu dem russischen Wirkstoff. Man sei „sehr, sehr erpicht“ auf diese Daten, sagte Hans Kluge, der WHO-Regionaldirektor für Europa. Das Moskauer Gamaleja-Forschungszentrum hatte den Impfstoff entwickelt, der schon im Sommer zur breiten, frühzeitigen Verwendung in der Bevölkerung freigegeben wurde – gegen internationale Bedenken.

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