München – In Deutschland gibt es aktuell kein einheitliches Informationsportal für Patienten, anders als in vielen anderen Ländern. Generell gilt: Die Reihenfolge der Such-ergebnisse auf Google sagt nichts über Qualität und Verlässlichkeit aus. Ein Blick ins Impressum kann jedoch zeigen, wer der Urheber der Informationen ist und welche Interessen verfolgt werden.
Unser Experte, Professor Jörg Schelling, der Arzt in Martinsried ist, empfiehlt die Seite des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Unter www.gesundheitsinformation.de findet man zahlreiche Patientenfragebögen und Informationen zu spezifischen Krankheiten. Wenn man sich tiefergehend in ein bestimmtes medizinisches Thema einarbeiten will, gibt es laut Dr. Schelling außerdem noch die Seite www.awmf.org. Dort sind alle Krankheitsleitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften verzeichnet. Auch der Bund stellt auf der Internetseite www.gesund.bund.de Informationen zur Verfügung.
Diese offiziellen Gesundheitsinfos gibt es auch prominent bei Google: neuerdings in einem hervorgehobenen Info-Kasten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, auch die Corona-Pandemie zeige, wie wichtig seriöse Gesundheitsinformationen seien. „Wenn wir ein Interesse daran haben, objektive, fundierte, evidenzbasierte Informationen rüberzubringen, dann bringt es mir nichts, wenn wir bei Google an Stelle 783 000 auftauchen.“ Gestartet wurde das Info-Angebot mit den 160 häufigsten Krankheiten. Die Informationen stammen etwa vom Deutsches Krebsforschungszentrum, dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, dem Robert-Koch-Institut oder von medizinischen Fachgesellschaften. ANNA TRATTER