Weg frei für die deutsche Einheit

von Redaktion

Das „Strickjackentreffen“ im Kaukasus ging als Meilenstein auf dem Weg zur Deutschen Einheit in die Geschichte ein. Im Juni 1990 flog Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) mit einer Regierungsdelegation in die So- wjetunion, um über die Rahmenbedingungen einer Vereinigung von DDR und Bundesrepublik zu verhandeln.

Die Berliner Mauer war erst vor acht Monaten gefallen, bei den „Zwei-plus-Vier“-Gesprächen zwischen den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs und den beiden deutschen Staaten erwies sich die künftige Sicherheitsarchitektur als besondere Hürde. Die Angst vor einem wiedervereinigten Deutschland war groß – besonders in der Sowjetunion, die einen hohen Blutzoll im Krieg bezahlen musste. Welchem Bündnis sollte ein vereintes Deutschland angehören – oder vielleicht gar keinem?

Der Westen drang auf eine Nato-Mitgliedschaft der Deutschen. Bei dem Treffen im Kaukasus gab Gorbatschow – allen Widerständen der Falken in Moskau zum Trotz – seine Einwilligung, dass das vereinte Deutschland seine Bündniszugehörigkeit selbst bestimmen könne.

Bis heute wird heftig darüber gestritten, ob damals eine Festlegung gegen eine Nato-Osterweiterung getroffen wurde. Im Zwei-Plus-Vier-Vertrag steht dazu nichts. Moskau wirft dem Westen dennoch Wortbruch vor.

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