Auf ihrem ersten Digital-Parteitag will die CDU am Samstag entscheiden, wer an die Spitze der Partei rückt: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz oder der Außenpolitiker Norbert Röttgen. Ein Überblick über den Ablauf.
Wahl am Samstag
Der 33. CDU-Parteitag beginnt am Freitagabend mit einer Rede der scheidenden Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer und einem Grußwort der Kanzlerin. Auch Generalsekretär Paul Ziemiak und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder werden zu den Delegierten sprechen.
Am Samstagmorgen steht gleich die Wahl des neuen Parteivorsitzenden an. Nach kurzen Bewerbungsreden von Laschet, Merz und Röttgen müssen die Delegierten entscheiden. Neben weiteren Grußworten etwa von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz stehen auch Wahlen zum Bundesvorstand an Gewählt werden unter anderem die fünf stellvertretenden Vorsitzenden der CDU.
Digitale Wahl
Erstmals findet ein Parteitag der CDU komplett im Netz statt. Gesendet wird live aus einem Studio in Berlin. Für die 1001 Delegierten wird ein digitaler Plenarsaal eingerichtet, in dem diese bereits vier Tage vor dem Treffen mit einem persönlichen Zugangscode eintreten können. Am Samstag stimmen sie in einer jeweils eigenen „digitalen Wahlkabine“ ab, die laut CDU „höchstmögliche Sicherheitsstandards“ bietet. Erreicht kein Kandidat über 50 Prozent der Stimmen, kommt es mit dem Zweitplatzierten zur Stichwahl.
Briefwahl
Nach der digitalen Wahl kehrt die Union in die analoge Welt zurück. Die Sieger stellen sich noch einer Briefwahl, die ein rechtssicheres Ergebnis garantieren soll. Die drei Vorsitzkandidaten sicherten nach Parteiangaben zu, dass die beiden Unterlegenen dabei nicht mehr antreten. Die Wahlbriefe werden am 22. Januar öffentlich ausgezählt, noch am selben Tag soll das Ergebnis verkündet werden.
Kanzlerkandidatur
Offen wird zunächst bleiben, wer Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl im Herbst wird. Dies wollen CDU und CSU gemeinsam entscheiden. Spekuliert wird schon seit Langem, ob statt des neuen CDU-Vorsitzenden Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für die Union ins Rennen geht. Eine Entscheidung darüber wird erst im Frühjahr erwartet, womöglich nach den ersten Landtagswahlen Mitte März in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. afp