München – Bei den bislang zehn gemeldeten Todesfällen kurz nach einer Corona-Impfung halten Experten des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) einen Zusammenhang mit der Immunisierung für eher unwahrscheinlich. In diesen Fällen waren schwer kranke Menschen innerhalb von vier Tagen nach der Impfung gestorben. „Aufgrund der Daten, die wir haben, gehen wir davon aus, dass die Patienten an ihrer Grunderkrankung gestorben sind – in zeitlich zufälligem Zusammenhang mit der Impfung“, sagte Brigitte Keller-Stanislawski, die zuständige Abteilungsleiterin für die Sicherheit von Arzneimitteln. Es handele sich um „sehr schwer kranke Patienten mit vielen Grunderkrankungen“. Manche seien palliativ behandelt worden. Das Institut will künftig wöchentlich über gemeldete Nebenwirkungen der Impfung informieren. Bis Sonntag waren bei weit über 800 000 Impfungen 325 Verdachtsfälle mit 913 Nebenwirkungen eingegangen, darunter 51 Verdachtsfälle mit schwerwiegenden Nebenwirkungen. Die bei Weitem häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit und Gliederschmerzen. Schwere Nebenwirkungen seien sehr selten, ein Zusammenhang zudem oft unklar, sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek. „Die Risiken sind sehr, sehr begrenzt.“ Auch für Allergiker gebe es keine Kontra-Indikation, sie sollten aber nach der Impfung sicherheitshalber 15 Minuten zur Beobachtung im Impfzentrum bleiben. dpa